Die US-Regierung hat nach Worten von Präsident Donald Trump zuletzt direkte Gespräche auf höchster Ebene mit Nordkorea geführt. Solche Kontakte zwischen beiden Ländern sind extrem selten. Ein direktes Gespräch Trumps mit dem nordkoreanischen Führer Kim Jong-un habe es aber nicht gegeben, trat Trumps Sprecherin Sarah Huckabee Sanders am Dienstagabend (Ortszeit) anderslautenden Berichten entgegen.

"Der Präsident hat gesagt, dass es Gespräche auf höchster Ebene gab und hinzugefügt, dass diese nicht mit ihm direkt stattgefunden haben", sagte Sanders. Trump hatte kurz zuvor allerdings die Frage bejaht, ob er direkten Kontakt mit Kim gehabt habe. Die "Washington Post" berichtete, der CIA-Chef und designierte US-Außenminister Mike Pompeo sei am Oster-Wochenende zu einem geheimen Besuch in Pjöngjang gewesen. Dabei habe er auch den nordkoreanischen Machthaber getroffen.

Am Rande eines Treffens mit Japans Regierungschef Shinzo Abe in seinem Domizil Mar-a-Lago (Florida) sagte Trump: "Ich glaube wirklich, dass es viel guten Willen gibt." Man werde sehen, was passiert. "Es ist das Endresultat, das zählt", sagte Trump.

Persönliches Treffen im Juni

Für ein persönliches Treffen mit Kim stellte Trump nun den frühen Juni in Aussicht. Bisher war für ein mögliches Gespräch der beiden immer der späte Mai genannt worden. Einschränkend sagte Trump, es sei auch möglich, dass ein Treffen mit Kim nicht zustande komme. Dies hänge wesentlich vom Erfolg zuvor stattfindender Gespräche zwischen Seoul und Pjöngjang ab. Wo das Gespräch mit Kim stattfinden würde, ist nach wie vor offen. Trump sagte, in der engeren Auswahl seien fünf Orte. Keiner davon liege in den USA.

An die Adresse Süd- und Nordkoreas gerichtet, meinte der US-Präsident: "Sie haben meinen Segen, ein Ende des Krieges zu diskutieren. Es passiert genau jetzt." Die beiden Länder hatten nach dem Korea-Krieg in den fünfziger Jahren lediglich ein Waffenstillstandsabkommen geschlossen, daher befinden sie sich formal noch im Kriegszustand. Die Äußerungen Trumps könnten darauf hindeuten, dass Südkoreas Präsident Moon Jae-in und Kim bei ihrem Gipfel in zehn Tagen über ein Friedensabkommen zwischen beiden Ländern verhandeln könnten.

An die Adresse seines Gastes Abe gerichtet, sagte Trump, Japan und die USA stünden in der Nordkorea-Frage im Schulterschluss zusammen. Aus Japan hatte es zuletzt Kritik daran gegeben, dass Tokio als Alliierter und Anrainer von einem möglichen Gespräch Trumps mit Kim überrascht worden war.