Von den neuen US-Sanktionen ist auch Oleg Deripaska betroffen, der am österreichischen Baukonzern Strabag SE beteiligt ist. Ob und welche Auswirkungen die neuen Sanktionen auf die Beteiligung bzw. den Konzern haben konnte man auf APA-Anfrage Freitagabend bei der Strabag noch nicht sagen.

Deripaska hält über den russischen Industriekonzern Basic Element und die zypriotische Gesellschaft Rasperia Anteile an der Strabag. Konkret stehen 25,9 Prozent der Strabag-Anteile im Eigentum der Rasperia Trading Limited. Weitere Strabag-Aktionäre sind die Familie Haselsteiner und die Raiffeisen/Uniqa-Gruppe.

Deripaska ist laut dem Wirtschaftsmagazin "Forbes" der 19-reichste russische Geschäftsmann mit einem Nettovermögen von 6,7 Milliarden Dollar (5,47 Milliarden Euro). Er ist der Haupteigentümer von En+ und Miteigentümer von Rusal und Norilsk Nickel. Zu seinem Wirtschaftsimperium gehören auch B-Finance Ltd, Basic Element, EuroSibEnergo, Russian Machines, Gaz Group und Agroholding Kuban, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters. In der Erklärung des US-Finanzministeriums heiße es, Deripaska halte regelmäßige Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ab, habe massiv in die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi investiert und habe gesagt, seine eigenen Interessen seien untrennbar von den Interessen des russischen Staates.

Hohe Regierungsvertreter erklärten am Freitag in Washington, die Maßnahmen seien nicht von einem Einzelereignis ausgelöst worden: "Sie gründen sich auf das wachsende Muster bösartiger Aktivitäten Russlands in der Welt." Nach langer Vorbereitung macht Washington die russischen Oligarchen nun offiziell dafür verantwortlich, dass sie sich an einer autoritären und gegen den Westen gerichteten Politik des Kremls bereicherten. "Russische Oligarchen und Eliten, die von einem korrupten System profitieren, werden nicht länger von den Konsequenzen ausgenommen sein, welche die destabilisierenden Aktivitäten ihrer Regierung nach sich ziehen", erklärte US-Finanzminister Steven Mnuchin laut dpa.