Exakt 56 Jahre nach Unterzeichnung des Elysee-Vertrages wollen Deutschland und Frankreich einen neuen Freundschaftspakt besiegeln. Im Krönungssaal des historischen Aachener Rathauses haben die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und Staatspräsident Emmanuel Macron heute ihre Unterschriften unter einen neuen deutsch-französischen Freundschaftsvertrag gesetzt.

Am 22. Jänner 1963 hatten in Paris der damalige Kanzler Konrad Adenauer und Präsident Charles de Gaulle den ersten Vertrag unterzeichnet.

Charles de Gaulle (links) und Konrad Adenauer
Charles de Gaulle (links) und Konrad Adenauer © dpa/dpaweb

Zusammenarbeit in der EU-Politik

Der "Vertrag von Aachen" legt fest, dass Deutschland und Frankreich ihre Zusammenarbeit unter anderem in der Europapolitik verstärken und sich für eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik einsetzen wollen. Außerdem soll die Integration der beiden Volkswirtschaften vertieft werden. Schulabschlüsse sollen gegenseitig anerkannt werden, außerdem ist geplant, deutsch-französische Studiengänge zu schaffen.

Im Elysee-Vertrag von 1963 hatte beide Seiten unter anderem regelmäßige Konsultationen zwischen Präsident und Kanzler und auf
Ministerebene vereinbart. Die Regierungen sollten sich in allen
wichtigen Fragen der Außen-, Europa- und Verteidigungspolitik
absprechen. Das wenig später gegründete deutsch-französische
Jugendwerk erfüllte seitdem für Millionen Jugendliche die
Freundschaft der beiden europäischen Kernländer mit Leben.