Die Zeitung "Kurier" veröffentlichte im Zuge der Kassenreform-Diskussion ein Foto von Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ). Sie steht in ihrem Ministerium am Wiener Stubenring vor einem überdimensionalen Bundesadler. Allerdings fehlt diesem Adler ein wichtiges Merkmal: nämlich die gesprengte Eisenkette an den Fängen.

Ist das Absicht und eine versteckte politische Botschaft? Das fragen sich nun Beobachter auf Facebook. Denn die gesprengte Kette gilt als Symbol des Antifaschismus. Sie wurde erst 1945 hinzugefügt, und zwar "zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs", wie es im Wappengesetz heißt. Jenes Wappen, das im Ministerium hängt, ist jenes der Ersten Republik. Es galt von 1919 bis 1934.

Schon einmal, im Jahr 1968, habe die FPÖ mit einem politischen Vorstoß versucht, diese Kette entfernen zu lassen - daran erinnern Diskussionsteilnehmer im Internet.

Im Büro von Hartinger-Klein sei dieser Fehler "nie aufgefallen", zitiert der Kurier einen Pressesprecher: "Es war uns nicht bewusst. Wir haben den Adler sofort abgehängt, er wird umgehend vernichtet." Zurückgehen soll der falsche Adler übrigens auf Vorgänger Alois Stöger (SPÖ): Er ließ am 24. Oktober 2016 Lamellen-Vorhänge bestellen, die mit einem Spruch und dem Adler bedruckt sind.