Von Bildungsausgaben bis hin zu Lehrergehältern. Jedes Jahr veröffentlicht die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) den Bericht „Bildung auf einen Blick“. Dieser soll einen Vergleich der Bildungssysteme der 38 Mitgliedstaaten ermöglichen. So schneidet Österreich ab.

14 Prozent haben nur die Pflichtschule abgeschlossen

Für  14 Prozent der 25- bis 65-Jährigen in Österreich ist die Pflichtschule der höchste Bildungsabschluss, der OECD-Schnitt liegt bei einem Fünftel. Dagegen haben nur 36 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher dieser Altersgruppe einen Abschluss im tertiären Bereich, etwas weniger als die 40 Prozent im OECD-Mittel. Neben Hochschulabschlüssen zählt die OECD aber etwa auch eine BHS-Matura zu den tertiären Abschlüssen.

Mehr als die Hälfte hat berufsbildende Ausbildung

In vielen Ländern werden berufsbildende Ausbildungen als „letzter Ausweg“ gesehen, heißt es in dem Bericht, in Österreich sind sie dagegen äußerst populär. Mehr als die Hälfte der 25- bis 34-Jährigen haben als höchsten Bildungsabschluss etwa eine Lehre oder eine berufsbildende Schule abgeschlossen. Das ist der höchste Wert unter allen OECD-Staaten, der Schnitt liegt nur bei knapp einem Drittel.

Je höher das Bildungsniveau, desto höher die Erwerbsquote

Grundsätzlich gilt in Österreich: je höher der Bildungsabschluss, desto höher auch die Erwerbsquote. Liegt diese bei Pflichtschulabsolventen zwischen 25 und 65 Jahren bei 55 Prozent, klettert sie bis auf 93 Prozent bei Personen mit Doktorat. Die einzige Ausnahme bilden Bachelor-Absolventen, die mit 83 Prozent etwas seltener berufstätig sind als Personen, die eine BHS abgeschlossen haben (86 Prozent).

Ausgaben pro Schüler in Österreich überdurchschnittlich

Insgesamt gibt Österreich für sein Bildungssystem 4,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus, etwas weniger als die OECD-Länder im Durchschnitt (5,1 Prozent). Pro Schüler gerechnet sind die Ausgaben dagegen überdurchschnittlich: Kaufkraftbereinigt steckt Österreich 15.310 US-Dollar in jeden Schüler von der Volksschule bis zur Universität, im Mittel der 38 Staaten sind es 11.576 Euro.

Vergleichsweise hohe Gehälter für Pädagogen

In Österreich verdient etwa ein Volksschullehrer beim Berufseinstieg knapp 50.000 US-Dollar pro Jahr, im Mittel der 38 Staaten sind es nur 36.400. Dabei handelt es sich freilich nicht um den Betrag, der bei den Lehrerinnen und Lehrern auf dem Gehaltszettel steht. Die OECD rechnet zur besseren Vergleichbarkeit mit kaufkraftbereinigten Werten.

Zahl der Studierenden hat leicht abgenommen

Abgesehen vom OECD-Bericht veröffentlichte die Statistik-Austria eine Erhebung zu den Studierendenzahlen in Österreich. Nach einem Zuwachs während der Corona-Jahre nahm diese im Studienjahr 2022/23 wieder leicht ab. 263.4000 Studentinnen und Studenten waren an den Universitäten inskribiert, 1,1 Prozent weniger als im Jahr davor. Die Fachhochschulen verzeichneten sogar einen Rückgang um 1,6 Prozent, dort waren rund 58.700 Personen eingeschrieben. Zugenommen um 4,3 beziehungsweise 4,9 hat dagegen die Zahl der Studierenden an pädagogischen Hochschulen und Privatunis.

Weiterbildung scheitert an Zeit und Geld

Das auf Weiterbildung von Erwachsenen spezialisierte Wirtschaftsförderungsinstitut (Wifi) der Wirtschaftskammer präsentierte am Dienstag eine Umfrage zu Weiterbildungen. Mehr als acht von zehn der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer bezeichneten die Weiterbildung ihrer Beschäftigten für wichtig. Gleichzeitig konnte nur ein knappes Drittel der Beschäftigten seine Fortbildungspläne in die Tat umsetzen, Kosten oder die zeitliche Vereinbarkeit wurden zu Hindernissen. Als wichtigste Fortbildungsthemen nannten die Unternehmer IT und Digitalisierung, Technik und Qualitätsmanagement.