Wie nicht anders zu erwarten, hat die Opposition das ORF-"Sommergespräch" mit Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) dazu genutzt, den Regierungschef mit Kritik zu überschütten. So sehen die Freiheitlichen in ihm einen politischen "Dead Man Walking" ohne Zukunft. Auch die SPÖ konstatierte, dass die "Nehammer-Regierung am Ende ist".

Die Reaktionen der FPÖ und SPÖ

"Karl Nehammer fehlt jegliches Gespür für die Menschen, jedes Bewusstsein für deren Anliegen und Probleme, die er mit seiner schwarz-grünen Regierung maßgeblich verursacht hat", meinte etwa FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker in einer Aussendung. Nur eine FPÖ-geführte Bundesregierung mit einem freiheitlichen "Volkskanzler" Herbert Kickl – von dem sich der Kanzler abermals distanziert hatte - werde Österreich "wieder auf Erfolgskurs bringen".

Für SPÖ-Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim hat der Kanzler-Auftritt im "Sommergespräch" gezeigt, "dass die Nehammer-Regierung am Ende ist". Die Inflation steige, die Wirtschaft sei eingebrochen und die Arbeitslosigkeit gestiegen, so der Oppositionspolitiker. "Diese desaströse Bilanz ist die dramatische Folge der unterlassenen Hilfeleistung der Nehammer-Regierung."

Auch die Umwelt-NGO Greenpeace reagiert

Auch die Umwelt-NGO Greenpeace reagierte auf die Aussagen des Bundeskanzlers. Sowohl bei wichtigen Klimaschutzgesetzen, als auch bei der Frage zur Abhängigkeit von russischem Gas setze Nehammer auf Ablenkungsmanöver und Scheinlösungen, befand Sprecherin Lisa Panhuber. "Selbst nach einem Sommer voller Zerstörung durch Extremwetterereignisse ist ÖVP-Chef Nehammer nicht in der Lage, die Klimakrise in ihrem fatalen Ausmaß ernst zu nehmen."