Bundespräsident Alexander Van der Bellen ist auf dem Weg zu den Bregenzer Festspielen indirekt Opfer der verheerenden Unwetter, die am Dienstagnachmittag Tirol heimgesucht haben, geworden. Der Bundespräsident entschied sich am Dienstag für die lange Anreise aus Wien für den Zug, in Tirol ging plötzlich nichts mehr weiter. Wegen umgestürzter Bäume mussten der Bundespräsident und alle Fahrgäste fast zwei Stunden im Waggon bei Roppen unweit von Imst ausharren, erklärte seine Sprecherin Karin Fischer gegenüber der Kleinen Zeitung.

Die ÖBB entschied sich schließlich dafür, gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr die zahlreichen Passagiere – unter ihnen auch der Bundespräsident – zu evakuieren. Die Einsatzkräfte versorgten die Passagiere mit Wasser, der Bundespräsident bedankte sich bei den Helfern.

Eine Weiterreise mit dem Zug war nicht mehr möglich. Mit deutlicher Verspätung kam Van der Bellen in der vorarlbergischen Hauptstadt an. Die Eröffnung ist erst für Mittwoch angesetzt.

Rede über das vergiftete politische Klima

Dem Vernehmen nach will der Bundespräsident in seiner mit Spannung erwartenden Rede einmal mehr den Parteien ins Gewissen reden, sich in der täglichen Auseinandersetzung zu mäßigen, vor allem aber nicht dem Populismus und einer Sprache der Ausgrenzung zu erliegen. Dieser Tage hatten sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Vizekanzler Werner Kogler einen Schlagabtausch geführt.