Er war seit 2013, also nahezu von Anbeginn an einer der engsten Wegbegleiter von Sebastian Kurz, zunächst als Mitstreiter in der Jungen ÖVP (JVP), dann als einer der Hauptverantwortlichen für den nicht ganz unerfolgreichen Social-Media-Auftritt des türkisen Kanzlers. In der Schredder-Affäre wurde er bundesweit bekannt. Nach Informationen der Kleinen Zeitung verlässt Arno Melicharek jetzt das Bundeskanzleramt.

Der gebürtige Grazer war bis zuletzt für Kanzler Karl Nehammer, insbesondere für Jugendstaatssekretärin Claudia Plakom tätig, mit 1. Juni wechselte Melicharek ins Verteidigungsministerium und arbeitet dort in der Sport- und Marketing-Abteilung. Melicharek war schon als Schüler bei den Grazer Ursulinien politisch aktiv, in der achte Klasse als steirischer Landesschulsprecher für die AHS.  

Schredder-Affäre

Unfreiwillig ins Licht einer breiteren Öffentlichkeit ist Melicharek durch die Schredder-Affäre geraten. Wenige Tage vor der Abwahl der Kurz-Regierung ließ er fünf Festplatten eines Multifunktionsdruckers aus dem Kanzleramt unter falschem Namen vernichten. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft nahm bald daraufhin Ermittlungen auf, diese wurden allerdings bereits vor drei Jahren, im Februar 2020, von der Oberstaatsanwaltschaft eingestellt.

2021 musste er im Untersuchungsausschuss aussagen. Grundsätzlich sei das Vernichten der Festplatten ein "ganz normaler Vorgang", der auch von vorhergehenden Regierungen praktiziert worden sei, meinte er damals. Wegen der drohenden Abwahl gab es eine "enge zeitliche Komponente", deshalb habe man im Kabinett entschieden, diese umgehend zu vernichten.