ARMIN THURNHER: Der Verlust der Mitte ist ein alter konservativer Terminus, mit dem das zerstörerische Werk der Moderne beklagt wird, durchaus mit Anklängen daran, dass die Kunst entarte. Die edle Mäßigung kennen wir auch aus der Tugendlehre des Aristoteles, dem zufolge das richtige Verhalten darin besteht, die Mitte zwischen zwei Extremen zu treffen. Ich nehme aber an, die Fragestellung bezieht sich auf die politische, soziale und kommunikative Lage und die Erfolge von Parteien wie der Salzburger KPÖ oder der FPÖ, die attraktiver werden, während die alten Zentrumsparteien lahmen. Zugleich geben sie Lebenszeichen: die Schwürkisen bewegen sich nach rechts, die Roten wissen noch nicht genau, wohin sie sich bewegen.
Thurnher kontra Fleischhacker
Ist die Mitte tot?
