Die letzten Nationalratswahlen der Ersten Republik vom 9. November 1930 hatten die Sozialdemokraten mit 72 von 165 Sitzen zur stärksten Fraktion gemacht. Sie verblieben trotzdem auf den Oppositionsbänken, da es den Christlichsozialen gelang, gemeinsam mit dem „Schober-Block“, dem Bündnis aus Großdeutscher Volkspartei und Landbund, eine Mehrheit zu bilden. Da aber Bundeskanzler Karl Buresch sich weigerte, einen explizit „deutschen“ Kurs mitzutragen, schieden die Großdeutschen aus der Regierung aus, die fortan nur über eine hauchdünne Mehrheit verfügte. Am 28. April 1932 stellten die Sozialdemokraten einen Neuwahlantrag, dem die Regierung Buresch mit einem Rücktritt zuvorkam. Bundespräsident Wilhelm Miklas beauftragte daraufhin Engelbert Dollfuß mit der Regierungsbildung. Die Sozialdemokraten lehnten eine Mitwirkung ab und so regierte Dollfuß mit seiner Christlichsozialen Partei gemeinsam mit dem Landbund und dem Heimatblock mit einer einzigen Stimme Mehrheit gegenüber der Opposition aus Sozialdemokraten und Großdeutschen.