Angesichts des Ergebnisses des UN-Klimagipfels: Ist eine globale Konferenz das richtige Format, um den Klimawandel zu bekämpfen?
STEFAN SCHLEICHER: Allein, dass ein solches Treffen regelmäßig zustande kommt, gibt dem Thema Klima Aufmerksamkeit. Ich war seit der dritten Weltklimakonferenz in Kyoto aktiv dabei. Damals, in den 90er-Jahren, war eine große Bereitschaft für globale Kooperation zu spüren. Das hat sich seither enorm verändert. Zum einen, wegen der geopolitischen Spannungen vor allem zwischen China und den USA. Zum anderen, weil in vielen Staaten – auch in den USA oder einigen EU-Staaten – die innenpolitischen Verhältnisse sehr instabil geworden sind. Außerdem gewinnen die Lobbys für fossile Energie zunehmend an Einfluss.