Als der Ö3-Moderator Peter L. Eppinger 2017 seinen Job an den Nagel zu hängen, um Sebastian Kurz als Stimmungsmacher durch den Wahlkampf zu begleiten, hatte er selbst keine politischen Ambitionen. Das hat sich geändert: „Über Politik zu reden ist das eine, mitreden ist das andere“, sagt er: „Ich möchte jetzt gestalten und sehe in Wien dazu ein Window of Opportunity.“ Bei der Wien-Wahl im Oktober kandidiert der ehemalige Ö3-Wecker der Nation auf dem prominenten fünften Listenplatz.

Am Mittwoch präsentierte Gernot Blümel, Finanzminister und ÖVP-Spitzenkandidat für die Wien-Wahl, sein Team. Weil das Bauen am Wasser und das bessere Miteinbeziehen der Donau zu seinem politischen Programm gehört, lud er in die Donaumarina. „Selbstverständlich“ würde Blümel auch in Erwägung ziehen, den Finanzministerposten an den Nagel zu hängen, um in Wien Vizebürgermeister zu werden: „Das hängt ganz davon ab, welche Koalition zustande kommt“, sagt er.

Blümel lässt Verbleib im Finanzministerium offen

Realistischer ist wohl, dass er im Bund bleibt, und die Wiener Belange weiterhin von seinen Parteikollegen gelenkt werden. Direkt hinter Blümel kandidiert die Landesgeschäftsführern Bernadette Arnolder für den Gemeinderat. Nach dem Reißverschlussprinzip folgt ihr  der nicht amtsführende Stadtrat Markus Wölbitsch. Platz 4 belegt die 79-jährige Seniorenbundchefin Ingrid Korosek, die seit 1983 im Wiener Gemeinderat sitzt. Ihr folgen Eppinger und Elisabeth Olischar, die derzeit Klubobfrau im Gemeinderat ist.

Platz 7 hat Manfred Juraczka bekommen, der als Landesobmann das Desaster von 2015 verantwortete, als die ÖVP in Wien einstellig wurde. Neu dabei ist Kasia Greco, die Vizepräsidentin der WK Wien aus Währing, die dabei helfen soll, den Bezirksvorsteher zurückzuholen, den die ÖVP bei der letzten Wahl an die Grünen verlor.

Derzeit hält die ÖVP sieben Mandate. Laut aktuellen Umfragen könnten sich die türkisen Sitze im Wiener Landtag nach der Wahl verdoppeln.