Sehr langsam aber doch nimmt die neue Partei Liste HC Strache auch personell Formen an. Die bisher bekannten Mitstreiter stammen alle aus dem freiheitlichen Lager, allerdings mit so unterschiedlicher Historie wie Gernot Rumpold und Christian Höbart.

Die Basis für die FPÖ-Abspaltung legte Karl Baron, Transportunternehmer und seit 2010 Wiener Landtagsabgeordneter. Der frühere Rennfahrer spaltete sich im Dezember des Vorjahres mit seinen Mit-Mandataren Dietmar Kops und Klaus Handler vom blauen Rathaus-Klub ab und gründete einen eigenen für DAÖ, die Allianz für Österreich.

Seither bemüht man sich seitens der "drei Musketiere", weitere Mitkämpfer in der Bundeshauptstadt anzulocken. Fündig wurde man vor allem in den FPÖ-Bezirksorganisationen. Favoriten, Landstraße, Meidling und Brigittenau sind jene Bezirke, die den Freiheitlichen Mandatsverluste auch ohne Wahl bescherten.

Schlappe für Hofer

Den zahlenmäßig größten Fang machte DAÖ im Burgenland. Da wechselte der größte Teil der FPÖ Oberpullendorf im April zur Strache-Truppe - ein besonders pikanter Schritt, ist doch der freiheitliche Bundesparteichef Norbert Hofer auch Obmann im Burgenland.

Der neueste Zugang ist immerhin einmal geschäftsführender Landesobmann in Niederösterreich gewesen. Christian Höbart gehörte auch mehr als ein Jahrzehnt dem Nationalrat an, verlor das Mandat aber just wegen Heinz-Christian Straches Ibiza-Affäre und der dadurch ausgelösten Neuwahl im Vorjahr.

Der prominenteste Name in der Liste neben dem des neuen Parteichefs ist Gernot Rumpold, vormals Jörg Haiders Mann fürs Grobe. Der gebürtige Villacher war in den 1980er-Jahren Landesgeschäftsführer der FPÖ Kärnten und in den 1990er-Jahren Bundesgeschäftsführer der FPÖ. In den Schlagzeilen aufgetaucht ist der begabte PR-Mann auch später immer wieder, etwa in der Eurofighter- und in der Telekom-Affäre.

Für die Vertretung von DAÖ im Nationalrat hat die FPÖ selbst gesorgt, indem sie vor dem endgültigen Bruch mit Heinz-Christian Strache dessen Ehefrau Philippa einen so guten Listenplatz für die Nationalratswahl besorgte, dass sie ein Mandat im Hohen Haus erhielt - das freilich von Anfang an als Abgeordnete ohne Klubzugehörigkeit. Immerhin sie hat auch andere politische Wurzeln, arbeitete Philippa Strache doch auch schon für die SPÖ und das Team Stronach.