Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hat am Donnerstag nach seiner Stimmband-Operation erstmals wieder an der Landtagssitzung teilgenommen. In der Fragestunde am Beginn der Sitzung wurde Doskozil zum Thema Krankenhaus Oberwart befragt. Dabei kündigte der Landeshauptmann an, dass er vor der Budgetrede zu seinem Gesundheitszustand Stellung nehmen werde.

Der ORF-Burgenland veröffentlichte ein Audio mit Doskozils Ankündigung.

"Wie sie hören, ist meine Stimme noch mehr oder weniger angeschlagen. Ich habe die ersten 14 Tage nach der Operation keine Stimme gehabt. Und ich werde heute - auch um allen Gerüchten vorzubeugen - vor der Budgetrede meine gesundheitliche Situation offenlegen", sagte Doskozil. Ihm sei Transparenz in dieser Frage "sehr wichtig, weil die Funktion des Landeshauptmannes eine sehr wichtige ist".

Nach dem letzten Tagesordnungspunkt hält Doskozil nun seit 17.45 Uhr seine Budgetrede. Und er stellte eine noch detaillierte Erklärung zu seinem Gesundheitszustand voran:

"Es ist kein Krebs"

Doskozil: "Ich bin vor etlichen Wochen das zweite Mal einer Stimmbandoperation unterzogen worden. Diese war notwendig, weil im hinteren Kehlkopfbereich bzw. bei den Stellknorpeln des Kehlkopfes sich eine Beeinträchtigung abgezeichnet hat. Es gibt viele Gerüchte, daher sage ich klar: Es ist kein Krebs, es ist nicht lebensbedrohlich."

Er, Doskozil, wünsche sich "einen objektiven und fairen Umgang mit der Thematik". Er habe sich zu diesem Schritt einer öffentlichen Erklärung entschlossen, "weil es veritable Grüchte gab, dass es Krebs ist, dass ich das Amt nach den Landtagswahlen niederlege."

"Ich will kein scheinheiliges Mitleid"

Das sei nicht richtig. Er müsse sich allerdings im ersten Halbjahr 2020 einer dritten Operation unterziehen, weil der zweite Eingriff - wie deutlich zu hören ist - nicht zu 100 Prozent Abhilfe geschaffen habe. Er sei aber zuversichtlich, mit der weiteren Operation das Problem endgültig in den Griff zu kriegen.

Doskozil: "Was ich nicht will, ist scheinheiliges Mitleid, das hat in der politischen Auseinandersetzung nichts verloren."

Auch er mache damit nicht Politik. Das schwierigste sei für ihn, die Stimme zu halten, gerade auch in der bevorstehenden Wahlauseinandersetzung. Durch Stimmtraining gelinge es ihm, die Stimme zu schärfen. "Vor 14 Tagen hatte ich noch gar keine Stimme."

Er wolle behandelt werden wie jeder andere, verwies er darauf, man möge auch nicht verzichten, vom Fragerecht Gebrauch zu machen. Und: "Die Stimme beeinträchtigt mich nicht, die richtigen Entscheidungen zu treffen."

Der Landeshauptmann hatte sich im Oktober zum zweiten Mal einer Operation an den Stimmbändern unterzogen. Vor wenigen Tagen hatte er sich in einem Facebook-Posting zurück gemeldet und am 11. November, dem burgenländischen Landesfeiertag, erstmals wieder Termine wahrgenommen.