Die Sondierungen nach der Nationalratswahl gehen in die nächste Phase. Ab etwa 10 Uhr wird heute in Teams verhandelt. Erster Gast der bei der Wahl siegreichen Volkspartei ist die SPÖ. Am Freitag folgen dann Grüne und Neos.

Beide Parteien haben sechsköpfige Verhandlungsteams nominiert, an deren Spitze die Parteichefs Sebastian Kurz (ÖVP) und Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) stehen. Letztere hat am Mittwoch betont, schon über Inhalte sprechen und nicht Befindlichkeiten austauschen zu wollen. Freilich dürfte es nach den Dauer-Angriffen der SPÖ-Chefin auf Kurz im Wahlkampf seitens der Volkspartei durchaus auch noch Bedarf geben, eine gewisse Rückschau zu halten.

Kurz deutete das zu Beginn der Gespräche auch an: Das Verhältnis der beiden Parteien sei in den vergangenen Jahren nicht das beste gewesen, dafür seien beide mitverantwortlich. "Es braucht Bereitschaft von beiden Seite, Dinge zu vergessen."

Rendi-Wagner versprach "professionelle" und "ernsthafte" Gespräche und erklärte, unter anderem über die steuerliche Entlastung arbeitender Menschen, über leistbares Wohnen und die Bekämpfung von Kinderarmut sprechen zu wollen.

Favoriten als Koalitionspartner sind die Sozialdemokraten allerdings nicht. Da werden eher die Grünen hoch gehandelt, die am Freitag an der Reihe sind. Nicht dabei sind vorerst nur die Freiheitlichen, was die ÖVP damit argumentiert, dass sich diese für den Gang in die Opposition entschieden hätten. Dies wurde von FPÖ-Obmann Norbert Hofer zuletzt freilich relativiert, womit seine Partei zumindest im Hintergrund auch weiter ein Faktor im Koalitionspoker bleibt.