Die Zahl der Regierungsgegner am Wiener Ballhausplatz ist am Samstagnachmittag weiter angewachsen. Gegen 15 Uhr hatten sich laut Polizei etwa 6000 Teilnehmer eingefunden später war die Rede von bis zu 15.000 Teilnehmern. Am frühen Abend sollen es noch 2000 Teilnehmer gewesen. Die friedliche Kundgebung gestaltete sich äußerst bunt, gekommen waren Anhänger aus verschiedensten Lagern. Unter den Demonstranten herrschte ausgelassene Partystimmung. Aber auch eindeutige Forderungen: "Neuwahlen jetzt", "Kickl
muss weg" und "Wir wollen den Basti sehen".

Bis dato verlief die Kundgebung "lautstark, aber ruhig", so ein Polizeisprecher: "Wir hoffen, dass es so bleibt." Zwischen den Reden schallte aus den Lautsprechern "We're going to Ibiza" von den Vengaboys. Singend wurden nicht nur Neuwahlen gefordert, sondern auch der Abgang von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ("Kurz muss weg"). Die Stellungnahme von Bundeskanzler Kurz zur Zukunft der türkis-blauen Koalition verzögerte sich unterdessen.

Das vertretene politische Spektrum war weit gestreut. Neben SPÖ-Fahnen waren u.a. auch Transparente von NEOS, Grünen, der KPÖ und JETZT zu sehen. Unter der politischen Prominenz hatten sich neben SPÖ-EU-Spitzenkandidat Andreas Schieder und NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger u.a. auch Grünen-Chef und EU-Spitzenkandidat Werner Kogler sowie SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda gemischt. Auch Drozda brachte ein Transparent mit: "Verantwortung statt Chaos. Schluss mit der gekauften Politik!", war dort zu lesen.