Der Religionswissenschafter Ednan Aslan ist als Leiter des islamischen Instituts der Universität abberufen worden. Laut "Standard" wird ihm grundlegendes Fehlverhalten vorgeworfen. Geleitet wird das Institut bis auf weiteres von der Dekanin der Fakultät, Melanie Malzahn. Eine Bestätigung beider Seiten gab es vorerst nicht. Die Vorwürfe gegen den Religionspädagogen reichen bis hin zu angeblichem Mobbing. Aslan weist dies zurück. Die Uni verweist auf eine administrative Reorganisation.

Der Universitätsprofessor dementiert die Vorwürfe. "Ich glaube nicht, dass es an unserem Institut Mobbing gibt, auch nicht durch mich. Da geht's nicht darum, dass wir bestimmte Leute nicht wollen. Dass an einer Einrichtung nicht alle gleich zufrieden sind, ist normal", sagte er der Tageszeitung. Er verwiese dabei auch auf den Druck der Türkei auf ihn. So sei ihm Anfang März die Einreise am Flughafen in Istanbul verwehrt worden. "Ich habe meine Heimat verloren, ich habe meine Schwester seit drei Jahren nicht gesehen – die Institutsleitung fehlt mir da nicht", sagte Aslan.

Mit seiner umstrittenen Kindergarten-Studie ist der Religionspädagoge in einen Mehrfrontenkrieg geraten. Vor drei Jahren, als Islamforscher  in seiner Studie vor Koranunterricht, salafistischen Tendenzen und Parallelgesellschaften in Kindergärten warnte, rückten sie in den Fokus. Seither wurde viel über den Inhalt – aber auch über die Zuverlässigkeit der Studie – diskutiert. Es sollte eine genauere wissenschaftliche Untersuchung erfolgen. Schlussendlich wurden zwei daraus. Eine Studie, die Aslan selbst erstellte, und eine, die von einem siebenköpfigen Forscherteam verfasst wurde.