Mitglieder der FPÖ aus Wien und der Steiermark sollen Geld für die rechtsextremen "Identitären" gespendet haben. Das berichtet die Tageszeitung "Österreich" (Donnerstag-Ausgabe) unter Berufung auf FP-Kreise. Diese wiederum sollen ihre Informationen aus einer von Justiz und Verfassungsschutz bei einer Hausdurchsuchung beschlagnahmten Spenderliste der Identitären beziehen.

Die FPÖ, allen voran H.C. Strache, war zuletzt um Distanzierung zu der "nicht linken Bewegung" bemüht, nachdem Bundeskanzler Sebastian Kurz die rechtsextreme Vereinigung als "widerlich" bezeichnet hatte. 

Die FPÖ habe klare Beschlüsse: Jene, die Identitären-Mitglieder sind, können nicht bei der FPÖ sein, so Strache. Bundeskanzler Kurz (ÖVP) könne er "nur beruhigen: Wir haben eine klare Distanz zu jedwedem Extremismus, da kann er sich auf die FPÖ verlassen."

Thema in der eigenen Kommission

Die von der FPÖ eingesetzte Historikerkommission zur Beleuchtung der eigenen Parteigeschichte will sich mit möglichen Kontakten zu den rechtsextremen Identitären beschäftigen. Das kündigte der Leiter des Gremiums, der frühere freiheitliche Politiker Wilhelm Brauneder, am Mittwoch in der "Wiener Zeitung" an. Der Bericht der Kommission soll nach einigen Verschiebungen im Juni veröffentlicht werden.

"Es ist nicht unwahrscheinlich, dass man dieses Thema auch behandelt", sagte Brauneder zur Beleuchtung möglicher Kontakte zu den Identitären durch die Historikerkommission - "Man soll dem nicht ausweichen." Eine persönliche Meinung zu möglichen Verstrickungen hat er nicht, "weil ich mich da überhaupt nicht auskenne". Die Kommission müsse Personen hinzuziehen, "also auch Zeugen befragen, die was wissen".