Die Johannes Kepler Universität (JKU) in Linz ordnet den Absolventenverein "Kepler Society" neu. Der Geschäftsführer muss gehen. Grund ist ein Inserat des Absolventenvereins in der Broschüre des Burschenbundballs mit Inhalten des SS-"Treuelieds". Dies habe "eine weitere Zusammenarbeit unmöglich gemacht", stellte JKU-Rektor Meinhard Lukas klar.

Das Inserat war am Wochenende publik geworden, zugleich gab es Anzeigen wegen Wiederbetätigung gegen den Verein, den Geschäftsführer und den Vereinspräsidenten Anzeige wegen Wiederbetätigung. In dem Inserat wurde der Satzteil "...und bleiben wir doch treu" aus dem einstigen so genannten "Treuelied" der "Schutzstaffel" (SS) wiedergegeben.

Die JKU stehe seit ihrer Gründung für Offenheit und Pluralität. Eine unmissverständlich antifaschistische Haltung werde deshalb auch von allen ihren Repräsentanten erwartet, distanzierte sich der Rektor. Für Dienstagabend hat er eine außerordentliche Sitzung des Vorstands der Kepler Society angekündigt. Dort werden weitere Konsequenzen beraten. "Ziel muss eine Neuaufstellung des AbsolventInnenvereins der JKU sein", meinte Lukas vorab.

Die SPÖ hat am Montag auch von der ÖVP Konsequenzen gefordert. Denn der Geschäftsführer ist auch ÖVP-Funktionär. Oberösterreichs Grüne haben es begrüßt, dass der Rektor "rasch die einzig richtigen Konsequenzen gezogen" und für eine Klarstellung gesorgt habe. Um diese Haltung "konsequent weiterzuführen, sollte Rektor Lukas jetzt auch den Ehrenschutz für den anstehenden Burschenbundball in Linz zurücklegen", appelliert Landessprecherin Maria Buchmayr an den Rektor.