Unter Verweis auf aktuelle Zahlen bricht Sozialministerin Beate Hartinger-Klein im Gespräch mit der Kleinen Zeitung eine Lanze für den Zwölf-Stunden-Tag. Seit der Ausdehnung der Arbeitszeit am 1. September hätte das Arbeitsinspektorat die Kontrollen intensiviert, die Verstöße seien aber zurückgegangen. 2017 habe man 112 (September) bzw. 150 (Oktober) Verstöße registriert, , heuer waren es nur 43 und 22. 2017 waren 368 (September) und 475 Arbeitnehmer (Oktober) davon betroffen, 2018 nur noch 124 und 62. „Man sieht sehr klar, dass die Novelle sehr gut funktioniert. Der Großteil der Arbeitgeber hält sich an das Arbeitszeitgesetz. Natürlich ist jeder Verstoß ein Fall zu viel. Es darf auch kein Pardon für schwarze Schafe geben.“

Christian Klein, Direktor der Bundesarbeiterkammer, kann der Argumentation wenig abgewinnen: „Die Höchstarbeitszeit wurde um 20 Prozent (von zehn auf zwölf Stunden; von 50 auf 60 Wochenstunden) angehoben. Wenn man die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen um 20 Prozent erhöht (von 130 auf 156), werden auch weniger Autofahrer ins Radar fahren.“