Erstmals seit Jahrzehnten schreibt Österreich wieder schwarze Zahlen. Nächste Woche muss Finanzminister Hartwig Löger die Budgetzahlen nach Brüssel melden. Nach Informationen der Kleinen Zeitung peilt die Regierung einen Überschuss von 0,1 Prozent des BIP an. Das ist besser als noch im Frühjahr prognostiziert, damals ging man noch von einem Nulldefizit aus. Schneller als erwartet reduziert sich der Schuldenstand. 2019 sollte er bei 70,5 Prozent liegen (2017 noch 78,3 Prozent, heuer 74,2 Prozent). Zurückzuführen seien die Verbesserung, heißt es in Regierungskreisen, auf die „greifenden Sparmaßnahmen im System sowie der positiven Grundstimmung im Land.“

Erwartungsgemäß preisen die Regierungsvertreter die Entwicklung. „Der eingeschlagene Kurs der Bundesregierung weg von der Schuldenpolitik trägt erste Früchte“, erklärt Bundeskanzler Sebastian Kurz. Vizekanzler Heinz-Christian Strache spricht von einer „wirkliche Zeitenwende.“ Finanzminister Löger kündigt ein „Ende der Schuldenpolitik“ an. Staatssekretär Hubert Fuchs spricht von einer „ Trendwende in der Budgetpolitik.“ Jene 6 Milliarden Euro an Zinsen, die Österreich jährlich für den Schuldenberg von 288 Milliarden Euro bezahlt, belasten unser Budget schwer, so Fuchs.