Der SPÖ-Vorsitzende und Ex-Kanzler Christian Kern hat sich am Sonntagabend im Sommergespräch von "Puls4" gegen die Pläne der Regierung bei der Mindestsicherung und auch bei der Reform der Sozialversicherung gestellt. "Irgendwann werden die Menschen darauf kommen, was das wirklich für sie bedeutet", sagte Kern. "Die Regierung verkauft die Mindestsicherungsreform als Sanktion gegen Ausländer, in Wahrheit sind die Hauptverlierer österreichische Kinder."  an müsse genau darauf schauen, was dahinter steckt. "Dann werden die Leute sehen, dass vor allem österreichische Kinder davon betroffen sind", sagt Kern. "Spätestens bei Kinderarmut muss es einen Konsens in der Gesellschaft geben", sagte der Oppositionsführer im Nationalrat. 

Dabei sei ihm auch egal, woher das Kind komme, sagt er der Puls4-Infodirektorin Corinna Milborn, die ihn während des Gesprächs immer wieder auf die Spur zurückbrachte, wenn Kern allzuviel von der Frage abwich. Allerdings konterte er auch regelmäßig, wenn er sich zu unrecht unterbrochen wurde und bat darum, wenigstens ausreden zu dürfen. "Wenn wir so zynisch werden und sagen, es seien nur Ausländerkinder betroffen, dann ist das besorgniserregend. Spätestens bei Kinderarmut müssen wir uns einig sein, dass Kinder nicht die neuen Feindbilder sein dürfen." 

Oft arbeite er sich vor allem an der FPÖ ab, sodass Milborn ihn damit konfrontierte, mehr über die Freiheitlichen als über die eigene Partei sprechen zu wollen. "Zu glauben, dass Rechtspopulisten die Interessen der Vielen vertreten, das ist wie eine Marienerscheinung im Rotlichbezirk. Findet nicht statt" sagte Kern. Angesprochen auf die eigene Koalitionsfähigkeit mit der FPÖ antworte Kern: "Die Schnittmenge mit der FPÖ ist derzeit nicht mit der Lupe erkennbar."

Auf der Suche nach dem Kern der Sozialdemokratie sagte der SPÖ-Chef: "Am 1.Mai stehen zehntausende Menschen zusammen und alle brennen für die gleiche Sache: eine gerechtere und bessere Welt. So ist es, Sozialdemokrat zu sein. Das ist ein Lebensgefühl. Es geht um die Kraft der Solidarität."

Auf die Bemerkung Milborns, dass Heinz-Christian Strache ja kommende Woche bei ihr zu Gast sei, und sie da mit ihm über die FPÖ reden werde, sagt Kern: "Würde gern HC Strache interviewen und ihn fragen, warum er ständig umfällt."