Die künftige Regierung legt ihren bildungspolitischen Schwerpunkt auf die Beherrschung der deutschen Sprache. Kinder, die nicht gut Deutsch sprechen, werden zu einem zweiten Kindergartenjahr verpflichtet. Vor Eintritt in die Volksschule müssen sich die Kinder einem Aufnahmegespräch unterziehen. Vorgesehen sind nicht nur Deutschklassen für jene, die die Unterrichtssprache nicht beherrschen. Das Konzept, das der Kleinen Zeitung vorliegt, sieht auch die verpflichtende Teilnahme an Nachmittagskursen sowie an Deutschkursen im Sommer vor. Das Konzept wurde fertig verhandelt und bei einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt.

„Ein Drittel der Kinder können nach der Abschluss der Volksschule immer noch nicht sinnerfassend lesen“, erklärte ÖVP-Chef Sebastian Kurz bei der Präsentation des Konzepts . „Wir müssen einen stärkeren Fokus auf Schreiben, Lesen und rechnen setzen. Das ist noch viel Luft nach oben.“ FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache bezeichnete die Kinder als „unsere Rohdiamanten.“ Berichte, wonach die künftige Regierung bei der Bildung sparen wolle, seien falsch. Strache verteidigte die Rückkehr zum alten Notensystem an den Volksschulen, die verbale Beurteilung sei „als Zusatz sogar erwünscht.“ Der FPÖ-Chef verwies auf die Bedeutung der Lehre sowie der MINT-Fächer, vorgesehen ist erstmals ein Stipendiensystem für Meisterprüfung.

BIFIE wird geschlossen

Die neue Regierung will auch das 2008 gegründete Bundesinstitut für Bildungsforschunjg (BIFIE) in Salzburg schließen. Die Institution hatte in Vergangenheit durch einen Datenleck und andere Unstimmigkeiten immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Nach dem Vorbild der Karl-Popper-Schulen sollen in allen Bundesländern Schulen für Hochbegabte eingeführt werden. Eingeführt wird auch der verpflichtende Ethik-Unterricht für jene, die sich vom Religionsunterricht abmelden.