Die ÖVP vermutet den ehemaligen SPÖ-Berater Tal Silberstein auch hinter Dirty Campaigning-Aktionen gegen den früheren niederösterreichischen Landeshauptmann Erwin Pröll. Die Erkenntnisse im Fall SPÖ-Silberstein seien "ein Tiefpunkt" in der Geschichte von Wahlkämpfen, erklärte ÖVP-Niederösterreich-Geschäftsführer Bernhard Ebner am Mittwoch in einem Pressegespräch.

Es gebe dabei auch eine "Spur der Verwüstung" in Niederösterreich. Ebner richtete deshalb zehn Fragen an die niederösterreichische SPÖ, um Silbersteins Rolle im Bundesland aufzuklären. Der Fall SPÖ-Silberstein berühre alle, mache Wähler, aber auch SPÖ-Mitglieder wütend, führte Ebner aus. Was Niederösterreich angehe, verwies der Landesgeschäftsführer auf ehemals führende SPÖ NÖ-Funktionäre, wonach von 2003 bis 2008 Stanley Greenberg Spin-Doktor der sozialdemokratischen Landesgruppe gewesen sei, danach Tal Silberstein.

Auch Kampagne gegen Sobotka

Ebner erinnerte daran, dass es bereits 2009 eine Schmutzkübel-Kampagne gegen den damaligen Finanzlandesrat Wolfgang Sobotka gegeben habe und im Landtagswahlkampf 2013 Landeshauptmann Erwin Pröll massiv angegriffen worden sei. 2014 sei noch eine "bis heute beispiellose persönliche Schmutzkübel-Kampagne" gegen Pröll gefolgt. Die "deutliche Spur der Verwüstung" führe zu Silberstein. Ebner kündigte an, dass man auch die Spur des Geldes verfolgen wolle, weil die SPÖ in Niederösterreich "ein weites Vorfeld und breites Umfeld" habe.