Eine gerichtliche Ordnungsstrafe von 300 Euro soll FPÖ-Volksanwalt Peter Fichtenbauer zahlen - weil er einer Zeugenladung in einem Zivilprozess gegen die FPÖ und deren Abgeordneten Thomas Schellenbacher nicht nachgekommen ist. Er habe "leider Grippe" gehabt, erklärte Fichtenbauer laut Vorausmeldung gegenüber "profil", und werde das ärztliche Attest umgehend nachreichen.

Kandidatur um zehn Millionen Euro erkauft?

In dem Verfahren geht es um ein angeblich vor der Nationalratswahl 2013 vereinbartes, aber nie ausbezahltes Erfolgshonorar für "Lobbyingleistungen". Der Kaufmann Ernst Neumayer hat die FPÖ und Schellenbacher auf zwei Millionen Euro geklagt. Der Kläger behauptet, er habe Schellenbacher 2013 an die FPÖ vermittelt, wobei Fichtenbauer (damals stellvertretender Obmann des FPÖ-Klubs) im Abtausch für eine Kandidatur Schellenbachers zehn Millionen Euro cash für die Partei verlangt habe - wovon Neumayer zwei Millionen bekommen sollte. Laut dem Kläger floss das Geld, nur eben nicht an ihn.

Beweise konnte er laut "profil" auch am zweiten Verhandlungstag nicht liefern. Fichtenbauer, Schellenbacher (der "arbeitsunfähig" geschrieben der Verhandlung auch fern blieb) und die FPÖ bestreiten das Vorbringen.