In der Stichwahl rechnet Hofer, dass er als Gegner den früheren Grünen-Chef Alexander Van der Bellen oder Ex-SPÖ-Minister Rudolf Hundstorfer haben wird. Von den beiden wäre "Van der Bellen der absolute Wunschgegner". Gegen ihn würde er, Hofer, "wesentlich leichter" gewinnen. Hundstorfer hingegen werde bisher unterschätzt, erinnerte Hofer an noch viele unentschlossene Wähler.

Die notwendigen Unterschriften unter Unterstützungserklärungen, werde man "locker zusammenbringen". "Das ist keine schwierige Hürde, es läuft sehr gut. Wir wollen ordentlich etwas zusammenbringen, als kräftiges Lebenszeichen", sagte Hofer. Wie viele Unterschriften es bisher sind, konkretisierte er auf Nachfragen allerdings nicht. Der FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl kritisierte, dass es in Westösterreich, "überall wo es sehr schwarz ist", auf manchem Gemeindeamt keine namentlich vorgefertigte Unterstützungserklärungs-Zettel für Hofer gebe - "und blöderweise keine Formulare wo man den Namen selbst eintragen kann". Dies werde derzeit dokumentiert, die Sache sei aber "auch nichts, was uns aufhält", sagte Kickl.

Praktisch zu allen aktuellen politischen Themen zogen Hofer und Kickl naturgemäß den Schluss, dass Hofer den weit besseren und österreichfreundlicheren Standpunkt vertrete als alle anderen "Systemkandidaten", zu denen die FPÖ auch die unabhängige Irmgard Griss zählt. Es wird versucht, Hofer imagemäßig als Kontrapunkt zu allen Gegner aufzubauen.

Einmal mehr größere Mittel forderte Hofer für Polizei und Bundesheer wegen der Flüchtlingskrise. Österreich müsse seine Hausaufgaben selbst machen, wenn die EU-Außengrenzen nicht funktionieren. Die EU sei überhaupt eine Schuldenunion und Österreich dürfe beim Aufbau einer Haftungsunion nicht mitmachen. Als Vorbild wurde in einigen Bereichen Großbritannien mit seinen Sonderrechten genannt. Auch wenn man Hofer zufolge nicht gegen die EU ist, müsse diese eine Union der Nationalstaaten bleiben. Und in dieser müsse Wien als Nettozahler viel selbstbewusster auftreten. Manchmal gehöre die Veto-Karte gezogen.

Das mögliche Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU will Hofer als Bundespräsident nur unterschreiben, wenn sich die Bürger bei einer Volksabstimmung "widererwarten" dafür entscheiden würden.

Wichtig war Hofer die Feststellung, dass er immer noch Behindertensprecher der FPÖ ist. Bei diesem Thema benannte er die Forderung, dass es beim Pflegegeld eine jährliche Inflationsabgeltung brauche. Ziel sei es dann auch noch - so Hofer Präsident wird - in seiner Periode ein Modell der direkten Demokratie nach schweizer Modell durchzusetzen. "Alles, was das Parlament entscheidet, können auch die Bürger entscheiden", sagte der Dritte Nationalratspräsident.