Im Voranschlag nicht berücksichtigt waren etwa 42,8 Millionen Euro, die das Land an die Pfandbriefstelle zahlen musste. Weiters fielen neun Millionen Euro an Rechts- und Beratungskosten in Sachen Heta an.

Mit der Skandalbank sind aber nicht alle zusätzlichen Ausgaben erklärbar. Eine Tilgungsrücklage für zwei schon länger laufende Frankenkredite musste angesichts aktueller Kursentwicklungen um vier Millionen Euro aufgestockt werden. Für Kinderbetreuung wurden 5,2 Millionen Euro mehr aufgewendet, im Sozial- und Pflegebereich fielen gut zehn Millionen Euro an zusätzlichen Ausgaben an. Weitere Kostentreiber sind Asyl und die angehobenen Ärztegehälter. Der größte Brocken bei den Mindereinnahmen ist mit 7,2 Millionen Euro die Tourismusabgabe, die wegen diverser Schwierigkeiten bei der Abwicklung nicht eingehoben wird.

Die zusätzlichen Kosten im Kärntner Nachtragsbudget für Kinderbetreuung liegen abzüglich der Refundierung des Bundes bei 2,33 Millionen Euro. Im Sozial- und Pflegebereich gibt es ebenfalls Zuzahlungen des Bundes und Einsparungen. Die nun veranschlagten zusätzlichen Kosten in diesem Bereich liegen bei 2,17 Millionen Euro, sagte ein Sprecher von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) Dienstag zur APA.

Der Beschluss erfolgte mit den Stimmen der Koalition aus SPÖ, ÖVP und Grünen, obwohl hier wieder einmal Misstöne zu vernehmen waren. Während Landeshauptmann Peter Kaiser stellvertretend für Finanzreferentin Gabriele Schaunig (beide SPÖ) und Grün-Landesrat Rolf Holub das Nachtragsbudget verteidigten und auf nicht beeinflussbare Umstände verwiesen, hält Landesrat Christian Benger (ÖVP) wenig von dem Zahlenwerk: "Es ist nicht alles Heta und Hypo. Es liegt an uns, dass die Ausgaben steigen." Er habe nur zugestimmt, weil man sich in einer Koalition befinde. Holub meinte, wie es nächstes Jahr mit der Heta weitergehe, wisse niemand. "Das macht uns alle nervös."

Die oppositionellen Landesräte Christian Ragger (FPÖ) und Gerhard Köfer (Team Stronach) lehnten das Nachtragsbudget ab. Ragger warf Schaunig Tricksereien vor und meinte: "Wir stehen vor einem knappen Bankrott dieses Bundeslandes." Köfer bemängelte, dass es keine Strukturreformen gebe und sagte: "Wir machen jedes Jahr neue Schulden."