Aufgrund der bekannt gewordenen Sparmaßnahmen schlug der Präsident der Offiziersgesellschaft Erich Cibulka im heutigen Ö1-Morgenjournal Alarm. Erst am Sonntag hat das Nachrichtenmagazin "profil" über die Streichung von Schießübungen für Berufssoldaten, um Munition zu sparen, berichtet. An die 700 Pinzgauer stehen in der Steiermark zum Verkauf. Der Luftraum wird zwar noch überwacht, aber die teuren Eurofighter-Flüge sollen weiter gekürzt werden. Die Liste der Sparmaßnahmen lässt sich weiter fortsetzen, für Erich Cibulka ist jedoch klar: "Das Bundesheer hat durch die verantwortungslosen Kürzungen den Todesstoß erhalten. Was wir gerade erleben, ist das langsame Ausbluten dieses Patienten."

"Kahlschlag" für das Bundesheer

Der Präsident der Offiziersgesellschaft spricht von einem Kahlschlag. Zwar stünden Auslandseinsätze und Katastrophenhilfe außer Streit, Landesverteidigung und Schutz im Landesinneren könnten so aber nicht aufrechterhalten werden, berichtet Ö1. Cibulka im ORF-Radio: "Das heißt das die Hälfte der Aufgaben des Bundesheeres nicht mehr erfüllt werden." 42 Millionen Euro muss das Verteidigungsministerium heuer einsparen, 38 Millionen nächstes Jahr. Mit zwei Milliarden Euro Budget insgesamt verzeichnet das Ministerium einen absoluten Tiefstwert. Die Verantwortung trage Finanzminister Michael Spindelegger (ÖVP) - dieser wies die Kritik jedoch umgehend von sich.

Das Bundesheer sei Angelegenheit des zuständigen Ministers. Man habe eine Ministerverantwortlichkeit, außerdem habe man die Budgets für 2014 und 2015 gemeinsam beschlossen, sagt Spindelegger. Offensichtlich sei er für alles verantwortlich, aber dann wolle er auch gestalten, meinte der Vizekanzler. Mehr Geld sei ein Lied, das er von allen höre. Zu der Forderung, dass es 2016 mehr Geld für das Heer geben solle, verwies Spindelegger darauf, dass man die Gespräche für das Budget 2016 im September 2015 führen werde.

Klug selbst forderte am Wochenende mehr Geld ab dem Jahr 2016. "Das sei zu spät", sagt Cibulka. bis in den Herbst soll vom Generalstab ein Konzept ausgearbeitet werden, dann sei auch klar, ob die Wehrdienst-Reform und die versprochenen Investitionen in Flugzeuge und Hubschrauber auch kommen sollen, wird laut Ö1 aus dem Ministerium verlautbart.