"Ich werfe Martina Schenk keinen Stein nach, aber am Ende des politischen Lebens muss man sich in den Spiegel schauen können", sagte der steirische BZÖ-Obmann NAbg. Gerald Grosz nach dem Absprung der Abgeordneten zum Team Stronach. Es habe sich trotz ihrer Dementi schon seit einem halben Jahr abgezeichnet, "dass sie mit Stronach sympathisiert", so Grosz am Freitag zur APA. Grosz selbst will bis nach Ostern entscheiden, ob er noch einmal für die Spitzenfunktion antritt.

Seinem Wissenstand zufolge habe Schenk schon am 4. März, am Tag nach den Landtagswahlen in Kärnten und Niederösterreich, verhandelt, "da ist sie in Oberwaltersdorf (Magna-Firmenzentrale, Anm.) gesichtet worden". Man habe sie als potenzielle Überläuferin eingeschätzt, am vergangenen Montag habe es in Graz dann einen turnusmäßigen Landesparteivorstandssitzung gegeben. Dabei hätten Harald Fischl und einige andere ihre Ansicht kundgetan, dass man "Schenk keinesfalls als meine Nachfolgerin empfehlen" könne. Bezeichnend sei auch gewesen, dass sie unlängst drei Tage gebraucht habe, um ihren kolportierten Wechsel zu Stronach zu dementieren. Am 14. April würden nun bei einem Landeskonvent in der Grazer Seifenfabrik die Weichen personell neu gestellt, sagte Grosz.

Nach der Niederlage bei der Grazer Gemeinderatswahl hatte das BZÖ angekündigt, die Spitze seiner steirischen Landespartei auszuwechseln. Der Nationalratsabgeordnete Gerald Grosz wollte sich von dieser Position zurückziehen und an Schenk übergeben. Schenk hätte beim Landeskonvent im April offiziell als Landesparteichefin gekürt werden sollen. Grosz will nun bis zu einer Landesparteivorstandssitzung nach Ostern entscheiden, ob er neuerlich für die Führung des steirischen BZÖ kandidiert oder nicht.