Die Grünen sind am Dienstag auch offiziell in den EU-Wahlkampf gestartet. „Für das Klima und gegen rechte Hetze“ wolle sie kämpfen, versprach die Grüne Spitzenkandidatin Lena Schilling vor mehr als hundert begeisterten Anhängern beim Wahlkampfauftakt am Dienstag am Wiener Karlsplatz. Kämpfen wolle man gemeinsam für den Klimaschutz und ein Europa, das frei, gerecht und solidarisch sei, so die 23-jährige Klimaaktivistin, die im Zentrum der grünen Kampagne steht.

Für gute Stimmung bei den Grünen Anhängern sorgte eine emotionale Rede, in der Schilling die Zuhörer auf den bevorstehenden Wahlkampf einschwor. Dieser werde nicht einfach werden, sondern „ein ziemlicher fight“, prophezeite die Spitzenkandidatin. Schon in der Klimaschutzbewegung seien sie und die anderen Schülerinnen und Schüler oft unterschätzt worden, erzählte sie. Im bisherigen Wahlkampf habe sie keine Frage öfter gehört, als jene, ob sie nicht zu jung und unerfahren sei und was sie als eine von mehr als 700 Abgeordneten im EU-Parlament erreichen wolle. „Aber auch den Scheiß werden wir ihnen beweisen“, gab sich Schilling kämpferisch.

Rennen gegen ein Minus am Wahlabend

Der Grünen-Chef Werner Kogler dankte der Spitzenkandidatin für ihren Mut, ihre Kompetenz und „vor allem ihr Herz“. „Mehr Wald, weniger Asphalt“ formulierte er die Forderung nach mehr Umweltschutz und warnte davor, in Landwirtschaft und Bodenschutzpolitik so weiterzumachen wie bisher: „Wenn wir noch lange warten, sind diese Lebensfragen Überlebensfragen“.

Als Wahlziel gab der Grünen-Chef einmal mehr „500.000 Stimmen für Klimaschutz“, für ein ökologisches, solidarisches und vor allem für ein demokratisches Europa aus. Das wären in etwa gleich viele wie bei der Wahl vor fünf Jahren, als die damals nicht im Nationalrat vertretene Partei 532.000 Stimmen bzw. 14,1 Prozent erhielt. Umfragen sehen die Regierungspartei derzeit bei 12 bis 14 Prozent.