In der Vergangenheit war der Heldenplatz am 8. Mai stets in der Hand der schlagenden Burschenschaften, die mit Fackeln des Endes des Zweiten Weltkriegs gedachten. Die Aufmärsche wurden meistens von heftigen Protesten begleitet, die Polizei war im Großeinsatz. Mit Rückendeckung der Regierung und der Stadt Wien wurde vor elf Jahren der Spieß umgedreht. Auch heute findet zum 8. Mai in Wien wieder ein „Fest der Freude“ statt. Am Abend spielen die Wiener Symphoniker, Bundespräsident Alexander Van der Bellen spricht Grußworte. Highlight wird die Rede der Zeitzeugin Rosa Schneeberger, die im Alter von fünf Jahren ins KZ kam und überlebte.

Am Vormittag bittet die Bundesregierung zum Gedenken an die Befreiung vom Nationalsozialismus und Beendigung des Zweiten Weltkrieges in Europa. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) werden dabei Ansprachen halten. Fest- und Gedenkrednerin ist die Historikerin und Kriegsforscherin Barbara Stelzl-Marx. Den musikalischen Rahmen gestaltet ein Ensemble der Wiener Philharmoniker.