Kriegstreiberei, Asylwahnsinn, Öko-Kommunismus, Corona-Chaos, im Zentrum des Blickfangs eine Montage von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj, als ob diese sich gleich küssen würden – das alles in düsterem Schwarz-weiß und versehen mit der schreienden Schlagzeile „EU-Wahnsinn stoppen – FPÖ“: Mit diesem wilden Themen- und Botschaftsmix startet die FPÖ mit Spitzenkandidat Harald Vilimsky in den Plakatwahlkampf für die EU-Wahl am 9. Juni.

„In der ersten Plakatwelle wollen wir nicht mit einem Porträt ablenken“, diese soll sich auf die Inhalte konzentrieren, erläuterte Vilimsky bei der Plakatpräsentation am Freitag in Rust. Er rechnet für die Blauen bei der Wahl mit rund 30 Prozent, viel wichtiger sei aber, dass das internationale Bündnis mehrerer Rechtsaußen-Parteien zumindest zweitstärkste, wenn nicht gar stärkste Kraft werden könne.

Vilimsky: Wollen keinen EU-Austritt Österreichs

Bei der Wahl gelte es, so Vilimsky, die „Viererbande“ aus ÖVP, SPÖ, Grüne und Neos, die den Staat „demolieren wollen “ und Österreich internationalen Interessen ausliefern, aufzuhalten. Die FPÖ stehe dem als „patriotischer Herausforderer“ gegenüber. Einen Austritt Österreichs wolle die FPÖ jedoch dezidiert nicht, sondern „mehr rot-weiß-rot, eine friedliche Zusammenarbeit und weg vom Zentralismus und der Diktatur der Konzerne“.

Für die EU forderte er ein „radikales Abspeckmodell“, das die Halbierung von Kommission und Parlament vorsieht. Außerdem sollen Kompetenzen in die nationalen Parlamente zurückgeholt werden und direkte Demokratie über dem Unionsrecht stehen.

Kritik von ÖVP und Neos

ÖVP-Spitzenkandidat Reinhold Lopatka zeigte sich in einer Aussendung empört über das „Kriegstreiber-Plakat“ und Vilimsky. Nicht die EU, sondern Russland betreibe die Eskalation: „Der Wahnsinn ist die Sicht der FPÖ und nicht die Unterstützung der EU für die Ukraine in ihrem Kampf um ihre Eigenstaatlichkeit“, so Lopatka. Auch Neos-Spitzenkandidat Helmut Brandstätter warnte: „Wenn der FPÖ-Wahnsinn Wirklichkeit wird, rücken wir in riesigen Schritten Richtung Öxit und der Aushöhlung der EU von innen. Vilimsky und seine Freunde drohen unserem Europa mit dem vermeintlichen ‚Befreiungsschlag‘, der in Wirklichkeit ein Schlag mit dem verlängerten Arm Putins gegen die Menschen in Österreich ist.“