EU-Botschafter Martin Selmayr verlässt nach fast vier Jahren Österreich. Wie die Kleine Zeitung in Erfahrung bringen konnte, übernimmt der gebürtige Deutsche im Herbst, wie es kryptisch heißt, „eine neue europäische Aufgabe.“ Am heutigen Mittwoch hat er seinen letzten Arbeitstag. Interimistisch übernimmt der ehemalige Kabinettschef von Kommissionspräsident Jean Claude Juncker am 1. Februar eine Gastprofessur an der Universität in Wien. Dort will er sich vor allem mit den europarechtlichen Implikationen der künstlichen Intelligenz befassen.

Selmayr übersiedelte am 1. November 2019 nach Österreich, seinen Antrittsbesuch absolvierte er bei Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein. Im letzten Jahr hatte er für gröbere diplomatische Verwicklungen zwischen Wien und der EU-Kommission in Brüssel gesorgt, weil er den Österreichern vorgeworfen hatte, im Zusammenhang mit der Energieabhängigkeit von Russland „Blutgeld“ an Russland zu zahlen. Wer ihm in Österreich nachfolgt, ist offen.