Diplomaten aus den EU-Ländern und ihre Familien bleiben bis auf Weiteres in Kiew, jene aus den USA und Großbritannien haben bereits mit dem Abzug begonnen, auch Australien forderte Landsleute auf, die Ukraine zu verlassen. Obwohl das ukrainische Außenministerium diese Schritte als „übertriebene Vorsicht“ einstuft, ist die rote Linie erkennbar – die Nato-Partner haben ihre militärische Präsenz in der Region stark erhöht, die Gefahr wächst. Die Amerikaner lassen vieles noch offen, aber erwägen in den kommenden Wochen eine Truppenverlegung von West- nach Osteuropa – Entwicklungen, die von Moskau für eine Umkehrung der Vorzeichen genutzt werden. Nicht Russland sei der Ursprung der Spannungen, sondern die „Hysterie“ der USA und der Nato, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow: „Der Charakter dieser militärischen Konzentration deutet auf die Vorbereitung eines Angriffs hin. Und tatsächlich ist diese Gefahr jetzt sehr groß.“ Eine Entsendung amerikanischer Soldaten in die Ukraine hält Präsident Joe Biden derzeit aber für ausgeschlossen, die USA haben nur ein paar kleine Einheiten im Land, in das sie jedoch ebenso wie die Briten viel militärisches Material geliefert haben.