Österreich hat wegen steigender Corona-Infektionszahlen durch Rückkehrer aus dem Ausland ab sofort Reisewarnungen für Rumänien, Bulgarien und die Republik Moldau verhängt. Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) appelliert: „Bitte reisen Sie nicht in diese Länder!“ Er spricht von einer „Verschlechterung der Situation in unserer östlichen Nachbarschaft“, auch auf dem Westbalkan habe sich die Lage „weiter zugespitzt“. Eine Reisewarnung gilt bereits für Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien, Albanien, Montenegro, Serbien. Wer von dort kommt, muss 14 Tage in Quarantäne oder einen Test vorweisen. Das gilt für alle Rückkehrer. An den Grenzen wird nun wieder scharf kontrolliert.

1 Sind von den Einschränkungen auch Kroatien und Slowenien betroffen?
Bei der Einreise aus Slowenien und Kroatien sind weder Quarantäne noch Test erforderlich. Slowenien hat Kroatien aber von der Liste der sicheren Länder gestrichen. Die Folge für Urlauber: Sie dürfen sich beim Transit maximal zwölf Stunden in Slowenien aufhalten und nur zum Tanken und zur Klopause aussteigen.

2 Sind Pflegekräfte und Erntehelfer ausgenommen?
Ja, die 24-Stunden-Pflegerinnen sind laut Gesundheitsministerium Ausnahmen. Von den 60.000 Pflegekräften, die in der 24-Stunden-Betreuung tätig sind, stammt die Hälfte aus Rumänien. Auch Erntehelfer, sogenannte „Saisonarbeitskräfte im Wirtschaftszweig Land- und Forstwirtschaft sowie Tourismus“, sind ausgenommen.

3 Wie sieht die Grenzsicherung nun genau aus?
Die Grenzkontrollen zu Slowenien und Ungarn werden verdoppelt, kündigte Kurz an, „insbesondere was Rückkehrer aus den Balkanstaaten betrifft“. So sollen alle Reisebusse kontrolliert werden. Insgesamt werden 1800 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz sein. Laut Innenministerium werden die Beamten jedoch nur Pässe und Herkunftsort prüfen. Für die Prüfung von Corona-Tests und Quarantäne-Entscheidungen seien die Gesundheitsbehörden zuständig.

4 Was passiert, wenn man die Quarantänevorschriften nicht einhält?
Wer die Quarantänevorschriften nicht einhält, begehe „kein Kavaliersdelikt“, erklärte Kanzler Sebastian Kurz, sondern einen ernsthaften Verstoß und riskiere damit eine Strafe von bis zu 1450 Euro. Wer positiv auf das Coronavirus getestet worden sei und die Quarantäne breche, begehe ein strafrechtlich relevantes Delikt und müsse mit schärferen Strafen rechnen. Es werde deutlich strengere Kontrollen geben, kündigte er Bundeskanzler an.

5 Wohin können Österreicher momentan
relativ sicher reisen?
Keine Einschränkungen bei der Einreise nach Österreich gibt es aktuell etwa für Reisende aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Island, Irland, Italien (mit Ausnahme der Lombardei), Schweiz oder Norwegen. Manche dieser Länder haben aber ihre eigenen Einreisebestimmungen. Norwegen hat seine Quarantänevorschriften bis 20. August verlängert. Einreisebeschränkungen gelten auch in Dänemark. Seit 1. Juli ist bei der Einreise nach Griechenland mindestens 48 Stunden davor eine Registrierung auf der Seite https://travel.gov.gr/#/
verpflichtend.