Wenn die Innenpolitik auf Urlaub geht und die meisten Regierungsmitglieder auf Skipisten statt im Büro anzutreffen sind, also kommende Woche während der Wiener Semesterferien, will die vormalige Liste Pilz zuschlagen. Sofern nicht im letzten Moment durch interne Verwicklungen alles zu Fall gebracht wird, will die krisengeschüttelte Liste   groß verkünden, dass sie mit Johannes Voggenhuber in die Europawahl geht. Offiziell wird diese Personalie nicht bestätigt, weder von der Partei noch von Peter Pilz oder Voggenhuber.

Nach Informationen der Kleinen Zeitung deutet alles auf ein Comeback des langjährigen EU-Parlamentariers hin – nach zehnjähriger Absenz. Mit der Reaktivierung des grünen Urgesteins, der sich mit Eva Glawischnig und Ulrike Lunacek überworfen hatte, weil er bei der Nominierung im Jahr 2009 nicht zum Zug kam, steigen die Chancen, dass die nunmehrige Liste Jetzt den Einzug ins EU-Parlament schafft. Als wortmächtiger, proeuropäischer Abgeordneter hatte der heute 68-jährige Salzburger einst weit über die Parteigrenzen hinweg gestrahlt und etwa auch mit Othmar Karas kooperiert. Voggenhuber, der gegen Österreichs EU-Beitritt gestimmt hatte, war in Straßburg vom Saulus zum Paulus mutiert.