Es würde das Land "weiter spalten", heißt es in vorab veröffentlichten Auszügen einer Rede, die May am Montag im britischen Parlament hielt. "Lassen Sie uns den Briten gegenüber nicht Wort brechen, indem wir versuchen, ein weiteres Referendum abzuhalten."

Eine solche zweite Volksabstimmung würde "der Integrität unserer Politik irreparablen Schaden" zufügen. Ein zweites Referendum über einen Austritt Großbritanniens aus der EU würde das Land zudem nicht weiterbringen. Es würde vielmehr das Land "in genau dem Moment, in dem wir daran arbeiten sollten, es zu vereinen, weiter spalten".

Die Briten hatten sich 2016 in einer Volksabstimmung mit knapper Mehrheit dafür ausgesprochen, die Europäische Union zu verlassen. May versucht nun, das Parlament in London von einem mit Brüssel ausgehandelten Austrittsabkommen zu überzeugen. In dem Brexit-Chaos in Großbritannien werden immer wieder Forderungen nach einem neuen Referendum laut.

Abstimmung erst im neuen Jahr

Die britische Premierministerin Theresa May will erst im neuen Jahr über das umstrittene Brexit-Abkommen im Unterhaus abstimmen lassen. Das Votum werde im Jänner stattfinden und nicht in dieser Woche, wies ein Sprecher Mays am Montag eine Forderung der oppositionellen Labour Party zurück. May hatte das ursprünglich für 11. Dezember geplante Votum verschoben, um eine Niederlage abzuwenden.

Wegen des massiven Widerstands gegen das Abkommen bemüht sich die konservative Premierministerin, weitere Zugeständnisse der EU-Partner zu bekommen. Diese lehnten aber bei ihrem Gipfeltreffen am vergangenen Donnerstag ein Aufschnüren des Pakets ab. In London mehren sich angesichts der Pattsituation die Forderungen nach einem zweiten Referendum, bei dem die Bürger über Mays Deal befinden sollen.

May hat zugesichert, bis zum 21. Jänner eine Unterhausabstimmung über den Brexit abhalten zu wollen. Das britische EU-Austrittsgesetz setzt den 21. Jänner als Lostag im Ringen um den Brexit fest. Sollte es bis dahin keinen Deal geben, muss sich die Regierung innerhalb von fünf Tagen über ihr weiteres Vorgehen äußern.