Bei dem Angriff auf die russische Grenzregion Belgorod sollen laut "New York Times" mindestens drei gepanzerte US-Militärfahrzeuge verwendet worden sein.

Zwei dieser als "MRAP" (Mine-Resistant Ambush Protected) bekannten Fahrzeuge seien von russischer Seite beschlagnahmt worden, berichtete die Zeitung nach Auswertung von unter anderem auf Telegram veröffentlichten Fotos und Videos am Dienstag (Ortszeit). Unklar sei, wie die Angreifer in den Besitz der Fahrzeuge gekommen sind.

An verschiedenen Frontabschnitten

Ebenso unklar ist laut "New York Times", wie die Fahrzeuge dann nach dem Angriff am Montag in russische Hände geraten seien. Die USA hatten laut der Zeitung mehrere hundert dieser Vehikel dem ukrainischen Militär zur Verfügung gestellt. Diese seien gemäß Videoaufnahmen bisher an verschiedenen Frontabschnitten in der Ukraine eingesetzt worden.

"MRAP"-Fahrzeuge auf einem US-Stützpunkt
"MRAP"-Fahrzeuge auf einem US-Stützpunkt © (c) AP (Alice Keeney)

"Wir sind derzeit skeptisch, was den Wahrheitsgehalt dieser Berichte angeht", zitierte die "New York Times" Matthew Miller, einen Sprecher des US-Außenministeriums. Die Vereinigten Staaten hätten zu Angriffen innerhalb Russlands weder ermutigt noch diese ermöglicht. Das habe man auch deutlich gemacht, betonte Miller. "Aber wie wir auch gesagt haben, liegt es an der Ukraine zu entscheiden, wie sie diesen Krieg führen will."

Nach den Kämpfen in Belgorod blieb die Lage am Mittwoch angespannt. Nach russischer Darstellung wurde in dem Gebiet seit Montag gegen Dutzende "Vertreter ukrainischer Militärverbände" gekämpft, am Dienstag hoben russische Behörden den vorübergehend verhängten Alarmzustand wieder auf und erklärten den "Anti-Terror-Einsatz" für beendet. Die Ukraine wies zurück, etwas mit den Angriffen zu tun zu haben. In Kiew wurde darauf hingewiesen, dass sich aus russischen Staatsbürgern bestehende Freiwilligenkorps zu den Angriffen bekannt hätten.

Widersprüchliche Angaben

Bei den Kämpfen wurden nach russischer Darstellung mehr als 70 ukrainische Terroristen getötet sowie vier gepanzerte Fahrzeuge und fünf Geländewagen zerstört. Die Angaben waren nicht zu überprüfen. Die russischen Behörden sprachen auch von 13 verletzten Einwohnern. Ein Mann sei getötet worden.

Der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, bestätigte Berichte über eine Explosion in Belgorod am Dienstagabend. Nach seiner Darstellung wurde von einer Drohne ein Sprengsatz auf die Fahrbahn abgeworfen. Dabei sei ein Auto beschädigt worden, schrieb der Gouverneur bei Telegram und veröffentlichte ein Foto von einem Fahrzeug mit Dellen und Rissen in der Frontscheibe. Nach vorläufigen Angaben sei niemand verletzt worden.