Die jüdische Grundschule Ozar Hatorah in Sarcelles wirkt von außen wie ein Gefängnis. Vor der weißen, meterbreiten Metallwand liegt ein Kampfhund mit Maulkorb zusammengerollt auf dem Gehsteig, der Regen perlt auf seinem rostbraunen Fell ab, der Wachmann friert offensichtlich im kalten Herbstwetter. Daneben steht eine ältere Dame und wartet geduldig darauf, dass ein zweiter Sicherheitsmann von Innen das eiserne Tor öffnet, welches die Schule und ihren Vorhof von der Außenwelt trennt. Eines ihrer Enkelkinder sitzt im Buggy, die beiden anderen hält sie an der Hand. Das, was in Israel passiert ist, habe sie sprachlos gemacht, sagt die Großmutter. „Ich habe Angst, selbst hier in Sarcelles.“