Mehr noch als bei Nationalratswahlen stehen bei der EU-Wahl einige wenige Personen im Rampenlicht: Wer sind Othmar Karas, Eugen Freund, Harald Vilimsky und Co. Was kennzeichnet sie?

Die Chefredakteure der Bundesländerzeitungen und der "Presse" liefern Annäherungen, unabhängig voneinander haben sie die EU-Spitzenkandidaten der im österreichischen Parlament vertretenen Parteien bewertet.

Die ÖVP hat Othmar Karas ins Rennen geschickt. Gerald Mandlbauer von den "Oberösterreichischen Nachrichten" sieht in ihm einen "Berufspolitiker aus tiefer Überzeugung und mit größter Erfahrung". Doch "Emotionen sind nicht seine Sache." Auch Hubert Patterer von der Kleinen Zeitung meint, Karas sei "trocken, ja dürr im Ausdruck".

An Eugen Freund sind zwei Dinge hängen geblieben: seine Vergangenheit als TV-Journalist und seine Fehltritte. "Ein ORF-Moderator spielt Politiker", so "Presse"-Chefredakteur Rainer Nowak. Alois Vahrner und Mario Zenhäusern von der "Tiroler Tageszeitung" melden Zweifel an, ob sich der angesehene ORF-Mann das habe antun sollen.

Harald Vilimsky ist nach Einschätzung von Rainer Nowak "unfreiwilliger Frontmann" der FPÖ. Verena Daum-Kuzmanovic von den "Vorarlberger Nachrichten" stellt fest: Der 47-Jährige stehe für ein "Zurück zu nationaler Souveränität". Einen schweren Stand scheint Ulrike Lunacek (Grüne) zu haben: "Auch nach fünf Jahren Brüssel wenig bekannt", analysiert Patterer. Aber sie sei "guten Willens".

Für Rätselraten sorgt Angelika Mlinar (Neos): "Was will sie?", so Daum-Kuzmanovic. Nowak sieht in ihr "die große Enttäuschung des Neos-Höhenflugs".