Der Iran hat im Rahmen eines Gefangenenaustausches fünf US-Staatsbürger freigelassen. Sie befänden sich an Bord eines Flugzeugs auf dem Weg von Teheran nach Katar, teilte ein hochrangiger Mitarbeiter der US-Regierung am Montag mit. Zwei Familienangehörige der zuvor im Iran Inhaftierten, die von Teheran mit einem Reiseverbot belegt worden waren, seien ebenfalls an Bord der Maschine.

Devisen für Mullahs

Im Gegenzug begnadigen die USA demnach fünf Iraner, die wegen "gewaltfreier Straftaten" verurteilt oder angeklagt wurden. Außerdem bekommt der Iran Zugriff auf rund sechs Milliarden US-Dollar (5,63 Mrd. Euro) aus seinem eigenen Vermögen - das Geld war in Südkorea aufgrund internationaler Sanktionen eingefroren worden.

Der Gefangenentausch wurde seit Monaten vorbereitet. Bei den Verhandlungen haben nach Angaben des Weißen Hauses besonders der Oman und Katar eine bedeutende Rolle gespielt. Anfang August hatte der Iran die nun freigelassenen US-Amerikaner aus der Haft entlassen und in einem Hotel in der Hauptstadt Teheran unter Hausarrest gestellt.

Mittler Katar

Das Geld, auf das der Iran nun Zugriff bekommen soll, wurde von Südkorea nach Angaben Teherans und Washingtons in mehreren Tranchen in Euro getauscht und nach Katar überwiesen. Damit soll die Islamische Republik unter Aufsicht Güter kaufen können, die nicht von Sanktionen betroffen sind. Aufgrund der Strafmaßnahmen ist der Iran vom weltweiten Zahlungsverkehr abgeschnitten.