In Polen hat der Wahlkampf vor den Parlamentswahlen in zwei Monaten begonnen: Dieser dürfte so schmutzig wie noch nie zuvor werden, denn für Jaroslaw Kaczyński, den Chef der national-konservativen Regierungspartei steht nach acht Jahren an der Macht viel auf dem Spiel. Sein liberaler Erzfeind und jahrzehntelanger Gegenspieler, Ex-EU-Ratspräsident Donald Tusk, droht der Kaczyński-Clique nach einem Wahlsieg mit hohen Gefängnisstrafen für das Aushebeln der demokratischen Verfassung.

Kaczyńskis "Recht und Gerechtigkeit"

Polens – noch – starker Mann hat auch von Umfragen geleitet den Wahltermin maximal vorgezogen und lässt nicht erst im November, sondern bereits Mitte Oktober wählen. Denn je später die Wahlen, desto eher droht Kaczyńskis Partei "Recht und Gerechtigkeit" (PiS) die Mehrheit im Sejm, dem Parlament in Warschau, zu verlieren. Kaczyński sieht seine "konservative Revolution" trotz weitgehendem Abtreibungsverbot und anderen kirchenfreundlichen Gesetzen allerdings als noch nicht vollendet an.