Die USA wollen Kampfjets des Typs F-16 an die Ukraine liefern und ukrainische Piloten dafür ausbilden. Das wurde am Rande des G7-Gipfels in Japan bekannt. "Die Kampfflugzeuge ermöglichen, Ziele auf russischem Territorium anzugreifen", erklärt Gerhard Mangott, Russland-Experte und Politikwissenschaftler am Freitagabend in der ZIB2.

Der Schritt der USA zeige, dass man dort, aber auch in den G7 und "im gesamten Westen mittlerweile auf einen vollen Sieg der Ukraine setzt", so Mangott. Und für diesen Sieg brauche es die Kampfjets. Russland habe wahrscheinlich schon mit diesem Schritt gerechnet, vermutet der Experte. Der Kreml wisse aber, dass die neuen Waffen erst in vier bis sechs Monaten einsetzbar sind - so lange dauert die Ausbildung der Piloten.

Es sei nun abzuwarten, wie sich die ukrainische Armee in ihrer Offensive schlagen werde. Mit den am G7 beschlossenen Sanktionen (etwa gegen den russischen Diamantenhandel) könne man Russland aber jedenfalls "mittelfristig und langfristig schaden", sagt Mangott. Man könne an der wirtschaftlichen Entwicklung ablesen, dass das Land geschwächt sei, etwa am Schrumpfen des Wirtschaftswachstums oder am immer höheren Budgetdefizit Russlands.

Prigoschin "möchte sicherlich Verteidigungsminister werden"

Zum Chef der russischen Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, sagte Mangott, dass er glaube, dass Prigoschin "sicherlich Verteidigungsminister" Russlands werden möchte. Das erkläre, warum Prigoschin seine Kämpfer lobpreist und das jetzige Verteidigungsministerium immer wieder schlecht macht. Große Chancen, dieses Ziel zu erreichen, räumt Mangott Prigoschin aber nicht ein.