Just am 24. Februar 2022, also am Tag des Angriffs auf die Ukraine, ist Ihr Buch erschienen. Es heißt "Die Zukunft der Außenpolitik ist feministisch". Wie blicken Sie auf dieses so militärisch geprägte Jahr? Hat feministische Außenpolitik hier überhaupt Platz?
KRISTINA LUNZ: Gerade die Katastrophe, die in der Ukraine angerichtet wird, zeigt doch, dass wir Ideen brauchen, die uns darüber hinaus denken lassen. Aktuell hört man viel von verschleppten und entführten ukrainischen Kindern – es gibt so viele menschliche Dramen. Und wenn wir disproportional über militärische Themen sprechen, bestärkt das die Position, dass wir den Fokus der Außen- und Sicherheitspolitik ändern müssen.