Es begann nicht gut für Donald Trump, das Verfahren zur Amtsenthebung. Zuerst durchkreuzten sechs Republikaner seine Verteidigungsstrategie, das Verfahren als verfassungswidrig darzustellen: Sie stimmten mit den Demokraten dafür, dass es durchgezogen wird. Dann machte sich einer seiner Anwälte mit einem schwachen Auftritt zum Gespött – so sehr, dass noch ein republikanischer Senator zu den Demokraten überlief.

Doch: Für eine Verurteilung braucht es eine Zweidrittel-Mehrheit. Die Demokraten präsentierten einen Film, in dem sie dokumentieren, wie Trump am 6. Jänner seine Leute auffordert, zum Kapitol zu marschieren und den „Diebstahl der Wahl zu stoppen“ – obwohl es nachweislich keinen Diebstahl gab. Sie zeigen seinen Aufruf, auf „Teufel komm raus zu kämpfen“. Fünf Menschen kommen ums Leben.

Doch viele der Senatoren schauen sich das Video gar nicht an, scheuen davor zurück, gegen Trump und seine Basis Stellung zu beziehen. Dabei böte das Verfahren gerade den Republikanern die Chance auf Erneuerung: Sie könnten sich und ihre Partei aus dem Morast zu ziehen.