Der frühere französische Präsident Jacques Chirac ist tot. Er starb am Donnerstag im Alter von 86 Jahren, wie sein Schwiegersohn Frédéric Salat-Baroux der Nachrichtenagentur AFP sagte. Chirac sei in der Früh im Kreis seiner Angehörigen gestorben.

Im Laufe seiner langen politischen Karriere war Chirac mehrfach Minister, zweimal Premierminister und zwölf Jahre lang, von 1995 bis 2007, Präsident Frankreichs. Der konservative Politiker (UMP) prägte wie kaum ein anderer Politiker über Jahrzehnte das Bild Frankreichs und war bei seinen Landsleuten wegen seiner Volksnähe populär.

In der Außenpolitik sah sich Chirac in der Tradition von Republikgründer Charles de Gaulle und vertrat den Kurs eines außenpolitisch unabhängigen Frankreichs, insbesondere auch im Verhältnis zu Washington.

Juncker "bewegt und am Boden zerstört"

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat die Verdienste des verstorbenen französischen Ex-Staatschef Jacques Chirac gewürdigt. Der Präsident verliere einen engen persönlichen Freund, sagte Junckers Sprecherin Mina Andreeva am Donnerstag in Brüssel. Er sei "bewegt und am Boden zerstört" durch die Nachricht.

"Der Präsident findet keine Worte, seine Trauer auszudrücken", sagte Andreeva. Chiracs politisches Erbe für Frankreich und Europa werde ewig Bestand haben. Der Kommissionschef habe gesagt, Chiracs Lebenswerk und "sein Vermächtnis für Frankreich und die Europäische Union" würden "auf ewig bei uns bleiben".