Israels Luftwaffe habe ein Dorf namens Akraba südöstlich von Damaskus attackiert, sagte der israelische Militärsprecher Jonathan Conricus Journalisten in der Nacht auf Sonntag.

Nach israelischen Informationen habe die Al-Quds-Einheit der iranischen Revolutionsgarden geplant, mit Drohnen Ziele im Norden Israels anzugreifen. Diese Art von Drohnen seien mit Sprengstoff beladen und funktionierten wie Raketen, sagte er. Man halte den Iran und Syrien für verantwortlich. Der Zwischenfall ereignet sich knapp drei Wochen vor der israelischen Parlamentswahl.

"Eigene Sicherheit gewährleisten"

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu sagte: "Wir haben mit großem Aufwand einen Angriff gegen Israel durch die iranische Al-Quds-Einheit und schiitische Milizen verhindert." Er bekräftigte: "Der Iran genießt nirgendwo Immunität." Netanyahu zitierte den Grundsatz: "Wenn jemand aufsteht, um dich zu töten, töte ihn zuerst." Israel werde "weiterhin auf entschlossene und verantwortungsvolle Weise gegen den Iran und seine Verbündeten vorgehen", um seine eigene Sicherheit zu gewährleisten.

"Wir haben mehrere Terrorziele der Al-Quds-Einheit und schiitischer Milizen getroffen", sagte Armeesprecher Conricus. Es habe bereits am Donnerstag einen ähnlichen Angriffsversuch von iranischer Seite gegeben. Gegenwärtig sei die israelische Armee in erhöhter Alarmbereitschaft, "um auf jedes mögliche Ereignis zu reagieren", sagte Conricus. "Wir werden gegen jeden vorgehen, der israelische Ziele angreifen will."

Iron Dome

Israelische Medien berichteten, die Armee habe im Norden des Landes Batterien des Raketenabwehrsystems Iron Dome (Eisenkuppel) aufgestellt, um mögliche Gegenangriffe abzuwehren. Die israelische Armee greift immer wieder Ziele in dem benachbarten Bürgerkriegsland an, gibt dies jedoch nur selten offiziell zu. Die Bombardierungen richten sich Beobachtern zufolge gegen Kräfte, die mit dem Iran verbunden sind.

Israel befürchtet einen wachsenden Einfluss seines Erzfeinds Iran in Syrien und begründet die Raketenangriffe mit seinem Recht auf Selbstverteidigung. Israel will zudem verhindern, dass sich sein Erzfeind in Syrien militärisch etabliert. Die Regierung in Teheran ist eng mit dem syrischen Präsidenten Bashar al-Assad verbündet. Der Iran unterstützt zahlreiche Milizen, die im Bürgerkrieg an der Seite der Regierungstruppen kämpfen.

Ein Bericht der "New York Times" hatte zuletzt auch Gerüchte über israelische Luftangriffe auf Iran-treue Milizen im Irak befeuert. Die Zeitung meldete, Israel habe mehrfach Waffenlager Iran-treuer Gruppen im Irak angegriffen.

Waffenlieferungen nach Syrien?

Eine Mitte Juli bombardierte Basis diente dem Bericht zufolge Irans Revolutionsgarden für Waffenlieferungen nach Syrien. Der Angriff sei vom Irak aus erfolgt. Die irakische Armee hatte damals von einem Drohnenangriff auf das Lager berichtet. Dort hätten sich auch iranische Militärberater aufgehalten, hieß es.

In den vergangenen Wochen war es in vier irakischen Waffenlagern zu Explosionen gekommen, deren Ursache offiziell ungeklärt ist. Erst am Dienstag kamen bei einer Detonation etwa 80 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bagdad mindestens zwei Menschen ums Leben. Ein führender Vertreter der Milizen warf den USA danach vor, israelische Drohnen in den Irak gebracht und eingesetzt zu haben.