Am 74. Jahrestag des Abwurfs einer US-Bombe auf die japanische Stadt Hiroshima haben sich Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein und Außenminister Alexander Schallenberg am Dienstag für eine Abschaffung von Nuklearwaffen ausgesprochen.

"Hiroshima und Nagasaki erinnern uns an die Unmenschlichkeit von Nuklearwaffen. Das Gedenken an die Opfer mahnt uns eindringlich, dass wir uns weiterhin aktiv für eine Welt ohne Nuklearwaffen einsetzen müssen", erklärte Bierlein in einer Aussendung. "Diese Waffen gehören ein für alle Mal abgeschafft", so die Bundeskanzlerin und der Außenminister unisono. Schallenberg ergänzte: "Gerade in diesen Zeiten wieder wachsender Spannungen zwischen den Großmächten müssen wir die nukleare Abrüstung konsequent vorantreiben."

"Längst überfällig"

Die Umsetzung von Artikel VI des Atomwaffensperrvertrags (NPT) aus dem Jahr 1970, in dem sich die Atommächte zur nuklearen Abrüstung verpflichtet haben, sei "längst überfällig", betonte Schallenberg. Er erinnerte diesbezüglich an den Nuklearwaffenverbotsvertrag (TPNW) aus dem Jahr 2017, der von Österreich maßgeblich mitinitiiert und ratifiziert wurde. Mit 70 Unterschriften und 23 Ratifikationen nähere sich der im Juli 2017 von einer großen Mehrheit angenommene Vertrag über das Verbot von Nuklearwaffen dem Inkrafttreten, so Schallenberg.

Sobald der Vertrag von 50 Ländern ratifiziert worden ist, tritt er in Kraft. Da das Abkommen allerdings von den Atommächten boykottiert wird, hat es lediglich symbolischen Charakter. Keines der neun Länder im Besitz von Atomwaffen - die USA, Russland, Großbritannien, China, Frankreich, Indien, Pakistan, Nordkorea und Israel - hatten an den Verhandlungen teilgenommen.