Nach Drohungen Chinas gegen Taiwan haben die USA ein Kriegsschiff in die Straße von Taiwan geschickt. Nach Angaben der siebenten US-Flotte vom Donnerstag handelte es sich bei der Durchfahrt der "USS Antietam" um einen Routineeinsatz in der Meerenge zwischen China und Taiwan.

Die USA zeigten damit ihr "Engagement für einen freien und offenen Indischen und Pazifischen Ozean", teilte die US-Flotte mit. Chinas Reaktion fiel verhalten aus. Peking sieht Taiwan, das sich 1949 von China abgespalten hatte, als abtrünnige Provinz, die eines Tages wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt. Am Mittwoch hatte China in seinem Weißbuch zur nationalen Verteidigungspolitik erneut gedroht, Unabhängigkeitsbestrebungen Taiwans gegebenenfalls mit militärischer Gewalt entgegenzutreten.

"Die US-Marine wird weiterhin fliegen, fahren und operieren, wo immer es das Völkerrecht erlaubt", teilte die siebente US-Flotte weiter mit. Eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums erklärte, Peking habe gegenüber den USA "seine Besorgnis zum Ausdruck gebracht".

Warnung an die USA

China fordere die Vereinigten Staaten nachdrücklich auf, das "Ein-China-Prinzip" zu respektieren und die Taiwan-Frage "mit Vorsicht und Sorgfalt zu behandeln", um die Beziehung der beiden Länder und "den Frieden und die Stabilität in der Straße von Taiwan nicht zu untergraben".

Der Maßnahme des US-Militärs ging eine beispiellose gemeinsame Militärübung von China und Russland in dieser Woche voraus. Das Manöver hatte empörte Reaktionen von Südkorea und Japan, wichtigen Verbündeten der USA, hervorgerufen.

US-Kriegsschiffe durchqueren im Zuge militärischer Übungen immer wieder die Straße von Taiwan, sehr zum Ärger Chinas. Peking betrachtet ausländische Schiffe in der Meerenge als Verletzung seiner Souveränität, während die USA und zahlreiche andere Länder die Straße von Taiwan als internationales Gewässer bezeichnen.