8.00 Uhr: Am Flughafen Berlin-Rangsdorf startet ein zweimotoriges Flugzeug vom Typ Heinkel He 111. An Bord Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg mit seinem Adjutanten, Oberleutnant Werner von Haeften, im Gepäck zwei Pakete Sprengstoff. Ihr Ziel: die Wolfsschanze, das Führerhauptquartier in der Nähe von Rastenburg in Ostpreußen. Als Chef des Stabes im Allgemeinen Heeresamt soll Stauffenberg bei der Lagebesprechung mit Hitler berichten.

10.15 Uhr: Nach der Ankunft am Flugplatz lassen sich Stauffenberg und von Haeften zur sechs Kilometer entfernten Wolfsschanze chauffieren.

11.30 Uhr: Im Führerhauptquartier erfährt Stauffenberg, die für 13 Uhr angesetzte Besprechung bei Hitler soll wegen des Besuchs des italienischen „Duce“ Benito Mussolini bereits um 12.30 Uhr stattfinden.

12.15 Uhr: Stauffenberg bittet unter dem Vorwand, sich ein frisches Hemd anziehen zu wollen, um einen separaten Raum. Er zieht sich mit seinem Adjutanten zurück, um die Bombe scharf zu machen. Die knappe Zeit reicht nur, um einen der beiden Sprengsätze mit Zeitzünder zu versehen, ehe zur Lagebesprechung gerufen wird. Von Haeften bleibt mit dem zweiten Sprengsatz zurück – ein Fehler, der Hitler vermutlich das Leben rettet.

12.30 Uhr: Im Bendlerblock in Berlin versammeln sich die Beteiligten am Widerstand, darunter Stauffenbergs Bruder.

12.35 Uhr: Die Lagebesprechung hat bereits begonnen, nicht – wie üblich – in einem Betonbunker, sondern in einer Holzbaracke, wie Stauffenberg erst auf dem Weg erkennt. Er betritt den Raum, deponiert die Tasche mit der Bombe neben dem Fuß des massiven Eichentisches und verlässt kurz darauf die Besprechung, angeblich, um ein Telefonat zu führen.

12.42 Uhr: Die Bombe detoniert. In der Holzbaracke sind zum Zeitpunkt der Explosion wegen der sommerlichen Hitze alle Fenster geöffnet, dadurch kann viel Druck entweichen. Im Betonbunker wäre die Sprengwirkung deutlich heftiger gewesen. Vier Männer sind tödlich verletzt, neun weitere schwer. Hitler trägt nur leichte Blessuren davon. Wie bei allen anderen Anwesenden sind ihm die Trommelfelle geplatzt. Mit Sicherheit, sagen Experten später, hätte im Raum niemand überlebt, wenn auch der zweite Sprengsatz mit explodiert wäre.

12.45 Uhr: Aus sicherer Entfernung beobachtet Oberst Stauffenberg die Explosion und verlässt mit dem Adjutant den Sperrkreis. Sie sind überzeugt: Hitler ist tot. An der Außenwache Süd werden beide kurz aufgehalten, doch der ausgelöste Alarm hat noch nicht alle erreicht. Sie dürfen passieren.

13.10 Uhr: General Erich Fellgiebel, Chef der Nachrichtentruppe des Heeres und Angehöriger der Widerstandsgruppe, , sieht Hitler Minuten nach der Explosion und meldet in den Bendlerblock: Es ist etwas Furchtbares passiert – der Führer lebt. Anschließend verhängt Fellgiebel eine Nachrichtensperre in der Wolfsschanze, um weitere Verbindungen nach Berlin zu verhindern – nur die SS verfügt noch über Leitungen. Die Offiziere im Bendlerblock reagieren ratlos. Statt wie vereinbart sofort den „Walküre“-Befehl zu geben und zu mobilisieren, warten sie ab. Manche gehen ins Casino essen.

13.15 Uhr: Stauffenberg und von Haeften besteigen das Flugzeug nach Berlin. Für zwei Stunden bleiben sie für Nachfragen ihrer Mitverschwörer im Bendlerblock unerreichbar.

14.00 Uhr: SS-Reichsführer Heinrich Himmler ruft aus der Wolfsschanze in Berlin bei der Reichskriminalpolizei an und ordnet die Verhaftung Stauffenbergs an.

15.15 Uhr: Das Flugzeug mit Stauffenberg landet in Berlin.

16.00 Uhr: Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, lässt aus der Wolfschanze alle Wehrkreiskommanden informieren, das der Umsturz gescheitert ist und Hitler lebt.

16.15 Uhr: Jetzt erst setzten die Hitler-Gegner in der Bendlerstraße Fernschreiben an die Wehrkreiskommanden ab um Walküre auszulösen.

16.30 Uhr: Stauffenberg trifft in der Bendlerstraße ein, erfährt, dass die Operation „Walküre“ noch kaum angelaufen sei.

17 Uhr: In Paris beginnt die Wehrmacht jetzt SS-Offiziere festzunehmen.

17.30 Uhr: In Berlin folgen erste Einheiten dem Walküre-Befehl , fahren mit Panzern und besetzen das Funkhaus.

18.28 Uhr: Der Rundfunk meldet, Hitler habe nach einem Attentat unverzüglich seine Arbeit wieder aufgenommen.

18.35 Uhr: Propagandaminister Joseph Goebbels verbindet im Regierungsviertel den Kommandeur des Wachbataillons in Berlin, Major Otto Ernst Remer, mit Hitler, der dem Offizier, der ein Anhänger des Nazi-Regimes ist, Befehl erteilt, den Aufstand niederzuschlagen.

19 Uhr: Mittlerweile stellen sich die meisten Wehrkreiskommandos auf die Seite Hitlers.

22.00 Uhr: Stauffenberg erkennt, dass die Sache in Berlin verloren ist.

22.50 Uhr: Der Befehlshaber des Ersatzheeres, Generaloberst Friedrich Fromm, der ursprünglich in den Plan eingeweiht war, lässt die Anführer des Widerstandes, den ehemaligen Generalstabschef Ludwig Beck, die Generäle Olbricht , Oberst Mertz von Quirnheim. sowie Stauffenberg und dessen Adjutanten verhaften . Beck darf sich selbst erschießen.

24 Uhr: Im Hof des Bendlerblocks werden Stauffenberg und die anderen Verhafteten im Scheinwerferlicht eines Pritschenwagens von einem Exekutionskommando erschossen.